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18 Prozent haben bisher profitiert

Umfrage zur Inflationsausgleichsprämie

Die Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie (IAP) in den Apotheken ist bisher nur verhalten angelaufen. Nicht einmal jede/r Fünfte hat bereits die freiwillige, steuer- und abgabenfreie Prämie erhalten, mit der Betriebe ihre Beschäftigten in Zeiten hoher Preissteigerungen entlasten können.

In einer zweiwöchigen Online-Umfrage im März hatte ADEXA gefragt, wie stark die Apothekenangestellten die Folgen der Inflation spüren. Teilgenommen haben daran 1246 Beschäftigte. 43 Prozent von ihnen gaben an, sie müssten deutlich mehr sparen als früher, könnten einige notwendige Ausgaben nicht tätigen und würden auch deutlich weniger als früher heizen. Weitere 49 Prozent der Teilnehmenden entschieden sich für die Antwort „Ich muss sparen, ohne mich aber bei den täglichen Ausgaben sehr einzuschränken“. Lediglich knapp 8 Prozent empfinden die Auswirkungen für sich als eher gering (Abb. 1).

Abb. 1: Wie stark spüren Sie die Folgen der Inflation bzw. der gestiegenen Energiekosten? Sehr stark: Ich muss deutlich mehr sparen als früher, kann einige notwendige Ausgaben nicht tätigen und heize auch deutlich weniger als früher. Deutlich: Ich muss sparen, ohne mich aber bei den täglichen Ausgaben sehr einzuschränken. Kaum: Die Auswirkungen sind eher gering für mich.

Dem gegenüber fällt die Entlastung durch die IAP deutlich geringer aus: 17,7 Prozent haben bereits Geld erhalten; bei weiteren 6,7 Prozent der Befragten wurde die Prämie angekündigt. Drei von vier Teilnehmenden haben dagegen derzeit keine Aussicht auf die freiwillige Zusatzleistung (Abb. 2).

Abb. 2: Zahlt Ihre Apotheken­leitung eine Inflationsausgleichsprämie? Ja, ich habe eine Inflationsprämie erhalten. Nein, ich habe noch keine Inflationsprämie erhalten, aber dies wurde zumindest angekündigt.Nein, meine Apothekenleitung will keine Inflationsprämie bezahlen.

Dazu ADEXA-Bundesvorstand Tanja Kratt: „Das Ergebnis ist ernüchternd, aber nicht unerwartet. Einer der Gründe: Die Erhöhung des Kassenrabatts seit Februar hat den finanziellen Spielraum der Apotheken weiter eingeschränkt. Dabei ist eine bessere Honorierung in diesem Bereich schon so lange überfällig.“

Was ist die Inflationsausgleichsprämie?

Seit dem 26. Oktober 2022 und befristet bis zum 31. Dezember 2024 können Arbeitgeber ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Geldbetrag von bis zu 3000,00 Euro gewähren – die sogenannte Inflationsausgleichsprämie (IAP). Diese Prämie kann beliebig in mehreren Teilbeträgen gezahlt werden. Auch Auszubildende, Minijobber, arbeitende Rentner etc. können profitieren. Sie ist freiwillig und darf nur zusätzlich zu den ohnehin geschuldeten Leistungen des Arbeit­gebers und mit Bezug zu den Preissteigerungen ausgezahlt werden. Eine Umwandlung von Überstundenver­gütungen oder der tariflichen Sonderzahlung ist nicht möglich.

www.bundesregierung.de/breg-de/themen/entlastung-fuer-deutschland/inflationsausgleichspraemie-2130190

Wie hoch ist die Prämie?

Rund ein Viertel der Befragten hat eine Prämie von bis zu 250 Euro erhalten (siehe Abb. 3). Bei 31 Prozent waren es bis zu 500 Euro, weitere 19 Prozent haben einen Betrag bis 1000 Euro erhalten. Rund 10 Prozent konnten sich über mehr als 2000 Euro bis hin zum vollen Betrag von 3000 Euro freuen. In 74 Prozent der Fälle wurde die Prämie als Einmalzahlung überwiesen. Bei gut 6 Prozent der Teilnehmenden gab es zwei Teilbeträge, bei rund 20 Prozent wurde bzw. wird die Inflationsausgleichsprämie in drei oder mehr Beträgen ausgezahlt.

Abb. 3: Welchen Betrag haben Sie als Inflationsprämie erhalten? (N = 219)

Tanja Kratt: „Für die Apothekenleitungen ist die Inflationsprämie ein sehr flexibles Instrument, um die Reallohnverluste ihrer Mitarbeitenden ein Stück weit auszugleichen. Zwar ist die Inflation zuletzt geringfügig gesunken, liegt aber weiterhin auf sehr hohem Niveau – und wird dies voraussichtlich mittelfristig weiter tun. Daher ist es gut, dass die Inflationsausgleichsprämie noch bis Ende 2024 ausgezahlt werden kann. Ich kann nur allen Inhaberinnen und Inhabern ans Herz legen, mit diesem Instrument ihre Wertschätzung für ihr Team auszudrücken, soweit das die finanzielle Situation eben zulässt.“ |

Sigrid Joachimsthaler

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