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Aus der Hochschule
Einzigartige interdisziplinäre Zusammenarbeit
Forschungszentrum „Neue Wirkstoffe“ an der Uni Erlangen gegründet
Beteiligt an FAU NeW sind derzeit die Lehrstühle für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, für Pharmazeutische Chemie, für Lebensmittelchemie, für Pharmazeutische Biologie, für Pharmakologie und Toxikologie, für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie, für Aroma- und Geruchsforschung und für Klinische Nuklearmedizin sowie die Professur für Bioinformatik und die Apotheke des Uniklinikums Erlangen. So kann das gesamte pharmazeutisch-medizinische Forschungsfeld abgedeckt werden, angefangen von der Wirkstoffentwicklung und -optimierung über die Bioanalytik bis hin zur Entwicklung von Anwendungsformen und Untersuchungen in klinischen Krankheitsmodellen.
Andockstellen von Wirkstoffen an Zellen
Ein Schwerpunktthema im Forschungszentrum „Neue Wirkstoffe“ ist das Erkennen von Target-Wirkstoff-Wechselwirkungen, die für die Entwicklung neuer Arzneimittel wichtig sind. Am Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie werden hochspezifische Wirkstoffe gezielt designt und ihre Wirkungen auf Targetproteine hin untersucht, um etwa neuartige schmerzwirksame Wirkstoffe zu entwickeln. „Wir wollen therapeutische Wirkungen auf atomarer Ebene verstehen, um so gezielt die Medikamente von morgen zu erforschen“, erklärt Prof. Dr. Peter Gmeiner, Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie.
Zielgerichtete Transportsysteme für neue Wirkstoffe
Allerdings weisen viele dieser Wirkstoffe eine geringe Löslichkeit, unzureichende Stabilität und damit geringe Verfügbarkeit im Körper auf oder können Körperbarrieren nicht passieren. Durch die Entwicklung innovativer Formulierungen zur einfachen Verabreichung können Wirkstoffe zielgerichtet an den Ort ihrer Bestimmung gesteuert werden und exakt dort zur richtigen Zeit in der gewünschten Dosis abgeliefert werden, wo sie gebraucht werden. Pharmazeutische Technologie und Biologie schließen diese Lücke mit Trägersystemen aus Polymeren, Lipiden und biogenen, von der Natur abgeleiteten Materialien unter Verwendung von nachhaltigen und industriell relevanten Konzepten.
Auch Lebensmittelinhaltsstoffe sind Wirkstoffe
Nicht nur Arzneistoffe, auch Lebensmittelinhaltsstoffe stellen wichtige Wirkstoffe dar, die im Körper mit Targetproteinen wechselwirken und dadurch vielfältige gesundheitsfördernde Wirkungen erzielen. Im Rahmen des Forschungszentrums „Neue Wirkstoffe“ werden die molekularen Fingerabdrücke von Lebensmitteln erforscht, um neue Mechanismen zu entdecken, wie diese in physiologische Prozesse eingreifen. Auch Studierende und der wissenschaftliche Nachwuchs profitieren vom neuen Forschungszentrum: Die enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit der interdisziplinären Lehre ermöglicht für Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden eine Ausbildung mit ganzheitlichem Blick auf moderne Arzneimittelentwicklung und damit einen wissenschaftlichen Wettbewerbsvorteil für ihre zukünftige Tätigkeit in Industrie und Hochschule. Durch die Einrichtung eines Gerätezentrums Massenspektrometrie/Formulierung werden sich für FAU NeW vielfältige Anknüpfungspunkte an viele Bereiche der Lebenswissenschaften ergeben. Dadurch werden vor allem auch klinische Projekte unterstützt, damit wissenschaftliche Erkenntnisse auch bei den Patienten ankommen. |
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