Apotheke und Markt

Nagelpilz konsequent behandeln

Leitlinienkonforme Therapieoption Ciclopirox

rei | Der infektiöse Nagelpilz, die Onychomykose, macht die Hälfte aller Nagelerkrankungen aus. Über seine Behandlung mit dem Wirkstoff Ciclopirox (Ciclopoli®), der auch in den Leitlinien empfohlen wird, berichtete der Dermatologe Dr. Bartosz Malisiewicz aus Frankfurt vor Kurzem bei einem Pressegespräch.
Foto: Almirall

Über 12% der Bevölkerung leidet unter einer Onychomykose, bei den Älteren ist sogar jeder Fünfte betroffen. Die Ansteckung verläuft über infektiöse Hautschuppen, die am häufigsten mit Fadenpilzen (Dermatophyten) befallen sind. Darunter vor allem Trichophyton rubrum, der den Nagelbestandteil Keratin enzymatisch abbaut. Dadurch entstehen gelbliche, pilzgefüllte Hohlräume (yellow strikes) unter dem Nagel, dazu kommt die langsame Zerstörung der oft vorgeschädigten Nagelplatte. Eine Tendenz zur Selbstheilung fehlt. Nagelpilz muss daher zwingend behandelt werden.

Topisch oder systemisch?

Welches Antimykotikum gewählt wird, hängt vom Erreger ab, so Malisiewicz. Bei Trichophyton rubrum kommen topisch Amorolfin oder Ciclopirox zum Einsatz, systemisch sind es Terbinafin, Fluconazol oder Itaconazol. Ob lokal oder systemisch behandelt wird, hängt von der Anzahl der befallenen Nägel ab. Bei mehr als drei pilzinfizierten Nägeln wird eine Systemtherapie empfohlen, immer begleitet von einer Lackbehandlung, um Infektionsketten zu unterbinden und die Heilung zu beschleunigen. Erster Schritt der Behandlung ist gemäß Onychomykose-Leitlinien, die erkrankten Nagelbestandteile mit einer Feile abzutragen. Zur Lokalbehandlung werden wasserunlösliche Acryllacke mit Amorolfin sowie wasserunlösliche Acryl­lacke und wasserlösliche Lacke mit Ciclopirox empfohlen. Letztere Substanz ist der Wirkstoff in Ciclopoli®.

Ciclopirox wirkt fungizid, fungistatisch und gegen Sporen

Ciclopirox wirkt fungizid und fungistatisch und hemmt auch die lang­lebigen Sporen. Ciclopoli® Nagellack besitzt eine wasserlösliche Grundlage aus Hydroxyprolinchitosan, wodurch der Wirkstoff gut in den Nagel eindringt. Aufgetragen wird ohne Vorbehandlung einmal täglich, auch auf das Nagelbett und die umliegende Haut. Nach 30 Sekunden ist der Nagel trocken. Damit der Lack sechs Stunden einwirken kann, trägt man ihn am besten abends auf. Wie elektronen­mikroskopische Aufnahmen verdeutlichten, legt sich der Lack wie ein Biofilm auf den Nagel und ist in der Tiefe wirksam. Das geschieht durch einen Multitarget-Mechanismus, primär durch Komplexbildung mit den Eisen- und Aluminiumionen der Pilzzelle. Dadurch wird der Erregerstoffwechsel grundlegend beeinträchtigt, ohne eine Resistenzbildung anzuregen. In einer Studie war der Therapieerfolg im Vergleich zu Amorolfin 5% zweimal so hoch (58,3% versus 26,7%), dabei kam es zu einer kompletten und mykologischen Heilung. Die Therapiedauer hängt vom Wachstum des gesunden Nagels ab, bei Fußnägeln sind das sechs bis zwölf Monate. Das rezeptfreie Arzneimittel, das auch mit einer Auftragshilfe verfügbar ist, kann prophylaktisch zweimal pro Woche angewandt werden. Zur Rezidivprophylaxe wird empfohlen: Strümpfe und Handtücher bei 60 Grad waschen, Badeschuhe tragen und die Füße im Schwimmbad gut abtrocknen. Von Almirall ist neben Ciclopoli® Lack auch ein Schuhdesinfektionsspray (Myfungar®) erhältlich, das gegen Sporen wirkt, die in Schuhen bis zu sechs Monaten überdauern, sowie eine 1%ige Ciclopirox-Creme (Selergo®) gegen Fuß- und Hautpilz.

Quelle: 
Media Roundtable zum Thema Nagelpilz am 20. März 2023, veranstaltet von Almirall

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