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- DAZ 16/2023
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Arzneimittel und Therapie
Mit Nitroxolin gegen Mpox
Antibiotikum hemmt Viren in vitro
Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der britischen University of Kent haben gemeinsam die antivirale Wirkung des seit den 60er-Jahren etablierten Antibiotikums Nitroxolin auf den Erreger der Mpox (früher: Affenpocken) untersucht. Zwar ist die Krankheit in den meisten Fällen selbstlimitierend und in der Regel mild, dennoch suchen Forscher weltweit nach Möglichkeiten der Behandlung – auch, um den aktuell grassierenden pandemischen Ausbruch einzudämmen. Und gegenüber Tecovirimat, einem speziell gegen Orthopoxviren gerichteten Wirkstoff, sind bereits Resistenzen aufgetreten.
Mit Nitroxolin wurde jetzt ein vielversprechender Wirkstoffkandidat gefunden, der den großen Vorteil besitzt, bereits zugelassen und gut verträglich zu sein. Das Antibiotikum aus der Klasse der Hydroxychinoline wird bislang vor allem bei akuten und chronischen Infektionen der Harnwege angewendet. Die Forschungsgruppen aus Frankfurt und Kent untersuchten die Wirkung von Nitroxolin auf die Vermehrung des Mpox-Virus in Zellkulturmodellen und Gewebekulturen menschlicher Haut. Dabei fanden sie eine effektive Hemmung der Replikation bei zwölf Virusisolaten aus dem aktuellen Ausbruch bei therapeutischen Wirkstoffkonzentrationen. Außerdem konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Nitroxolin auch gegen die Virusstämme wirkt, die gegen Tecovirimat resistent sind. Die Wirkung muss nun noch in klinischen Studien bestätigt werden.
Die Studienautoren weisen in ihrer Veröffentlichung auf einen weiteren Vorteil hin, den das Antibiotikum in der Anwendung bei Mpox-Infektionen bieten würde: Nitroxolin wirkt auch effektiv gegen eine Vielzahl an Krankheitserregern, die zusammen mit dem Mpox-Virus übertragen werden können (Stichwort: sexuell übertragbare bakterielle und virale Erkrankungen). |
Literatur
Bojkova D et al. Repurposing of the antibiotic nitroxoline for the treatment of mpox. J Med Virol 2023;95(3):e28652, doi: 10.1002/jmv.28652
Bekannter Wirkstoff als neuer Arzneimittelkandidat gegen „Affenpocken“. Nachricht der Goethe-Universität Frankfurt am Main, 16. März 2023
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