DAZ aktuell

BPhD hält nichts von „Zukunftsklau“

Bundesverband der Pharmaziestudierenden will nicht bei ABDA-Zukunftskampagne mitmachen

jb/ral | Die ABDA versucht derzeit die Öffentlichkeit auf verschiedenen Ebenen anzusprechen, um sie auf die Belange der Apothekerschaft aufmerksam zu machen. Als Teil ihrer Eskalationsstrategie will sie thematisieren, wie sich die aktuelle Gesundheitspolitik auf die Zukunft des Berufs auswirkt. Das Motto: „Zukunftsklau“. In ihr Konzept wollte die ABDA eigentlich auch die Studierenden miteinbeziehen – schließlich stellen sie die künftige Apothekergeneration dar. Doch der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) hat der Standesvertretung eine Absage erteilt. Warum?

ABDA-Sprecher Benjamin Rohrer erklärte dazu auf Nachfrage der DAZ: „Im Rahmen unserer politischen Eskalationskampagne planen wir derzeit eine Aktion, bei der wir die Unterstützung des pharmazeutischen Nachwuchses brauchen. Die Nachwuchs-Initiative AByou (die 2022 von fünf engagierten Apothekern ins Leben gerufen wurde; Anm. d. Red.) unterstützt uns dabei intensiv. Eine Zusammen­arbeit mit dem Studierendenverband BPhD ist nicht zustande gekommen.“

Ein Grund: Die fehlende Position zum Fixhonorar

Auf Nachfrage, warum man sich nicht beteiligen möchte, erklärte der BPhD, dass der zentrale Konfliktpunkt für den Verband die bisher fehlende Positionierung der Studierenden zum Fixhonorar in der öffentlichen Apotheke sei. „Durch unsere Verbandsstruktur sind wir daran gebunden, Meinungsäußerungen zu neuen Positionen durch die Delegiertenversammlung abstimmen zu lassen. Da dies bisher nicht geschehen ist, sehen wir uns aktuell nicht in der Lage, hierzu eine Äußerung zu treffen“, betonte eine Sprecherin. Desinteresse an der öffentlichen Apotheke sei nicht der Grund gewesen. Diesen Vorwurf weise man entschieden zurück.

Zudem sei der BPhD nicht in die Erstellung der Kampagne einbezogen worden, während gleichzeitig eine gemeinsame Ausführung gewünscht wurde. In einem Treffen mit der ABDA und der AByou hätten Vertreterinnen und Vertreter des BPhD dabei konstruktives Feedback zur Kampagne gegeben und aktiv Vorschläge zur Ausgestaltung eingebracht, insofern die Posi­tionen des Verbands dies zugelassen haben. Darauf sei man leider nicht eingegangen, weshalb sich der BPhD in der Kampagne nicht ausreichend wiederfinden könne.

BPhG gefällt Kampagnen-Rhetorik nicht

Und auch die Rhetorik der Kampagne „Gegen Zukunftsklau“ gefällt dem BPhD nicht. Diese erachtet der Verband in Teilen als kritisch und wenig zweckdienlich, wie die Sprecherin gegenüber der DAZ ausführte. „In unseren Augen darf außenwirksame Kommunikation nicht das Ziel haben, politischen Akteurinnen und Akteure vor den Kopf zu stoßen. Vielmehr sollten wir uns gemeinsam mit der Politik auf den Weg machen, um den Nöten der Apotheke vor Ort zu begegnen und somit wegweisende und nachhaltige Lösungen zu erzielen.“

Dann halt ohne den BPhD

Scheitern wird die Kampagne daran allerdings nicht. Am 17. Mai (nach Redaktionsschluss der DAZ) hat für Interessierte ein virtuelles Treffen zwischen AByou und dem Leiter der Stabsstelle Kommunikation bei der ABDA, Benjamin Rohrer, stattgefunden. Über die sozialen Netzwerke wurde dazu eingeladen. Dort sollte über die geplanten Schritte und die Möglichkeiten sich zu beteiligen informiert werden. |

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