Aus den Ländern

Eine Resolution und zwei Abschiede

Bericht von der Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker

Christian Schmidt, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker (VAWL), begrüßte die Teilnehmer anlässlich der 87. Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker am 12. Mai 2023 in Rostock.
Foto: VAWL

Christian Schmidt, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker

Die Teilnehmer verabschiedeten eine Resolution zum Thema „Fachkräfte­rente“ und schickten sie im Namen der Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker nach Berlin an die ABDA. Ulrich Laut, Hauptgeschäftsführer des Versorgungswerks der Landesapothekerkammer Hessen, hatte einen entsprechenden Entwurf verfasst.

Danach wurden zwei langjährige Teilnehmer der Ständigen Konferenz verabschiedet. Ulrich Laut fand lobende und anerkennende Worte für den fast 25-jährigen Einsatz Martin Reiss‘. Dieser hatte damals zunächst als Jurist der Ärztekammer an der Ständigen Konferenz teilgenommen und später dann als Geschäftsführer des Versorgungswerks der Apotheker. Verabschiedet wurde auch Ulrich Böger. Dr. Frank Bendas und Holger Herold, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Apothekerversorgung Sachsen-Thüringen, schilderten seine Karriere vom Bayerischen Staatsministerium zum Bereichsleiter bei den BVK. Herold würdigte Bögers Engagement im Europaausschuss und immer wieder das Angebot, die anderen Versorgungswerke von Erfahrungen der „großen“ (im Sinne von mitgliederstarken) BVK profitieren zu lassen. Der Zusammenschluss der Bayerischen Versorgungskammern bietet oft ganz andere Möglichkeiten, als sie ein kleines Versorgungswerk alleine hätte. Christian Schmidt und Peter Hartmann, Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV), referierten aus ihrer Arbeit unter anderem zu wichtigen Aspekten rund um die (Renten-)Politik (z. B. zur Energiepreispauschale für Rentnerinnen und Rentner, zur Fachkräfterente und zum Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz), zu Kapitalanlagen und zur Digitalisierung und den ersten Erfahrungen mit dem elektronischen Befreiungsantragsverfahren sowie der Umsetzung des elektronischen MVA-Meldeverfahrens. Im Anschluss berichteten ehren- und hauptamtliche Vertreter der einzelnen Versorgungswerke unter anderem über Satzungsänderungen und Überlegungen hinsichtlich des Rechnungszinses. Dynamisierungen wurden in mehreren Versorgungswerken vorgenommen – aber nicht in allen. In der Regel wurden sie für Anwartschaftsverbände mit niedriger Verzinsung oder als Inflationsausgleich vorgesehen. In der aktuellen und schon länger anhaltenden herausfordernden Situation am Kapitalmarkt liegen die Schwerpunkte bei allen Versorgungswerken weiterhin in der Stärkung der Rücklagen und des Risikokapitals. Der Klimawandel ist ständig im Fokus der apothekerlichen Versorgungswerke. Die Versorgungswerke der Apotheker sind sich darin einig, dass das „mobile Arbeiten“ in fast allen Häusern auch über das Ende der Pandemie hinweg angeboten werden solle. Auch haben sich in den meisten Versorgungswerken hybride Sitzungen etabliert. Allerdings bleiben für Gremiensitzungen und wichtige Entscheidungssitzungen Präsenzveranstaltungen doch die sinnvollste Form des Austauschs.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Versorgungswerke in Summe gut aufgestellt sind, sich aber täglich neuen Herausforderungen wie dem Angriffskrieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen stellen müssen. Jedes Versorgungswerk sucht für sich und seine Gegebenheiten den sichersten und sinnvollsten Weg, um bestmöglich durch diese Krisen zu kommen, und nutzt bei den Ständigen Konferenzen gerne den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen. Wesentliche Schwerpunkte bilden dabei auch im Jahr 2023 das Risikomanagement, Stresstests sowie Asset-Liability-Studien. |

Versorgungswerk der AK Westfalen-Lippe

1 Kommentar

Dynamisierungen

von Wegener am 01.06.2023 um 17:34 Uhr

"Dynamisierungen wurden in mehreren Versorgungswerken vorgenommen, aber nicht in allen". In der STApV bin ich derzeit bei 77% von ursprünglich 100% angekommen. Ist meine Arbeit weniger wert als die eines Apothekers aus Bayern oder BaWü...??? Wie kann es sein, dass wir einfach "kalt enteignet" werden? Die Beiträge sind fett und steigen sofort, sobal man ein paar Cent mehr verdient. Wann ist die STApV bei 60% oder nur 50%??? Wir haben 6 stellig eingezahlt! Ziehen wir Steuern und Krankenkasse ab, bleibt nicht mehr viel. Arbeite ich dafür bis 16h am Tag??? Diese Reden, Auzeichnungen, Schulterklopfen täuschen nicht darüber hinweg, dass es offenbar in einigen Versorgungswerken fähige "Finanzleute" gibt, in anderen schläft man etwas? Ein Szenario, das mir ein Banker einer deutschen großen Bank bestätigte.

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