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„Jetzt kommt es darauf an“

Pharmazieräte in Bayrisch-Schwaben rufen zur Schließung am 14. Juni auf

jb | Am 14. Juni wollen viele Apo­thekenleiterinnen und -leiter ihre Offizinen aus Protest geschlossen halten. Die Kolleginnen und Kollegen in Bayerisch-Schwaben haben nun zusätzlichen Rückenwind von ihren Pharmazieräten bekommen. Diese rufen dazu auf, die Apotheken unbedingt geschlossen zu halten, und sichern zu, dass von rechtlicher Seite nichts zu befürchten sei.

Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein? Das mögen sich noch einige Apothekeninhaberinnen und -inhaber mit Blick auf eine mögliche Schließung zum Protesttag fragen. Viele Verbände, darunter Landesapothekerverbände, aber auch der BVDAK und via sowie die Freie Apothekerschaft, haben bereits dazu aufgerufen, sich an den Schließungen zu beteiligen. In Schwaben haben nun die Pharmazieräte sich noch mal mit einem eindringlichen Appell an ihre Kollegen gewendet, mitzumachen.

Protestmaterial anfordern

Sie möchten am Protest teilnehmen, benötigen aber noch Unterstützung bei der Organisation einer eigenen Aktion? Hierfür gibt es bereits verschiedene Materialien. Anfordern kann man sie z. B. auf der ABDA-Website „apothekenkampagne.de“. Hier werden Plakate und Handzettel für den Protesttag angeboten. Zudem gibt es Tipps, wie der Protest effizient gestaltet werden kann.

Weitere Materialien gibt es auf der Webseite der „Freien Apothekerschaft“ (www.wir-sind-die-apotheke.de). Herunterladen kann man hier 15 verschiedene Protestmotive, die für Plakate oder Flyer verwendet werden können.

Der 14. Juni 2023 werde jetzt die „Feuertaufe“, heißt es in dem Rundschreiben. Es gehe um die Zukunft unseres gesamten Berufsstandes. Deshalb müssten an diesem Tag sämtliche Apotheken geschlossen haben, ohne Wenn und Aber. Bedenken wegen möglicher rechtlicher Konsequenzen räumen die Pharmazieräte aus: „Alle Fragen sind geklärt, die BLAK als Körperschaft öffentlichen Rechts unterstützt und befürwortet die Aktion und daher haben wir von rechtlicher Seite nichts zu befürchten. Es muss keine Befreiung von der Öffnungspflicht beantragt werden.“

Daher gibt es in den Augen der Pharmazieräte nichts zu überlegen. Der anstehende Protesttag werde im Gegensatz zu der Aktion letzten Oktober unter anderem in Schleswig-Holstein aus­reichend lange geplant und medial begleitet. „Wir brauchen hier absolute Geschlossenheit!“, so der Appell an zweifelnde Kollegen, „Jetzt kommt es darauf an! Schließen Sie Ihre Apotheke am 14. Juni, ganz und ohne Ausnahme!“

Ausschließlich die eingeteilten Notdienstapotheken sollen die Notversorgung aufrecht halten, aber bei geschlossener Türe und nur durch die Notdienstklappe. Die Bevölkerung und die Ärzte werden schon vorher ausreichend informiert sein, um ein Chaos vor den notdiensthabenden Apotheken zu vermeiden. Unterzeichnet ist das Schreiben, das an alle Apotheken im Regierungsbezirk Schwaben versendet wurde von vier Pharmazieräten, Christian Scharpf, Bernhard Koczian, Sebastian Lenhardt und Thomas Stehle. |

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