Apotheke und Markt

Clotrimazol – leitliniengerecht bei Vaginalmykose

Kombination aus Tabletten und Creme hat Vorteile

rei | Kundinnen wünschen sich bei Pilzinfektionen im Intimbereich eine schnelle und einfache Behandlung. Aus ärztlicher Sicht sollte der dafür gewählte Wirkstoff leitliniengerecht sein und die Vaginalflora nicht beeinträchtigen. Das verspricht die Kombi-Behandlung mit Clotrimazol Vaginaltabletten und 2%iger Creme. Zur Stabilisierung der Vaginalflora kann eine Milchsäure-Kur empfohlen werden, wie bei einem digitalen Fachpressegespräch von Dr. Kade berichtet wurde.
Foto: Dr. Kade

Eine Pilzinfektion im Vaginalbereich macht jeder zweiten Frau einmal im Leben zu schaffen, neun Prozent davon verlaufen chronisch-rezidivierend. Verursacht wird die Mykose fast ausschließlich von Candida albicans. Als Kommensale besiedelt der Pilz die gesunde, mit Östrogen versorgte Vagina, gemeinsam mit fast 600 Bakterien­arten, Viren und Bakteriophagen. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, kann sich eine Infektion entwickeln, ebenso unter Stress, wenn Antibiotika eingenommen werden oder bei Diabetes mellitus, aber auch, wenn die Östrogene dominieren oder das Scheiden-Milieu gestört ist. Leitliniengemäß wird je nach Bedürfnis lokal oder oral therapiert. Das Maß für lokale Antimykotika ist nach wie vor Clotrimazol. Wie erfolgreich die Therapie ist, hängt unter anderem jedoch von der Anwendungsart ab. In einer Studie ging unter der kombinierten Behandlung aus Clotrimazol-Tabletten (200 mg) und 2%iger Clotrimazol-Creme (in KadeFungin® 3 Kombipackung) nach drei Tagen die Symptomatik signifikant stärker zurück als unter der alleinigen intravaginalen Therapie. Die Anwendung: abends eine Vaginaltablette mithilfe des Applikators einführen, dazu dreimal täglich Clotrimazol-Creme 2% auf die Anogenitalregion auftragen. Drei Tage lang anwenden.

Grenzen der Selbstmedikation

Bei der Beratung in der Apotheke stellt sich die Frage, ob die Kundin tatsächlich unter einer Vaginalmykose leidet. Nachfragen gibt hier Sicherheit: Wenn der Ausfluss gelblich-weiß, geruchlos und quarkähnlich ist, sind das Anzeichen für eine Pilzerkrankung. Dagegen weist grauer, dünnflüssiger Fluor, der fischartig riecht, auf eine bakterielle Vaginose hin, die ärztlich abgeklärt werden muss. Grenzen der Selbstmedikation werden auch bei erstmaligen oder wiederkehrenden Beschwerden erreicht, bei Schmerzen im Unterbauch, bei Frauen unter 18 Jahren sowie bei Schwangeren.

Unterstützende Maßnahmen

Foto: Dr. Kade

Was können Kundinnen dennoch selbst tun? Die Intimhygiene beachten, Schleimhautreizungen vermeiden und auf Scheidenspülungen verzichten. Verwendet werden kann eine neutrale Waschlotion, um den pH-Wert zu stabilisieren, zum Beispiel Kade­Femin®. Die so wichtigen Lactobacillales in der Scheide werden durch die KadeFlora® Milch­säure-Kur unterstützt. (S)-Milchsäure in Form eines feuchtigkeitsspendenden Gels verringert die Vermehrung pathogener Mikroorganismen, erhält das saure Scheidenmilieu und stabilisiert die Vaginalflora. Das Medizinprodukt ist empfehlenswert als Ergänzung zu einer Clotrimazol­behandlung bei einer Vaginalmykose oder einem Clindamycin-Rezept bei einer bakteriellen Vaginose. Wie in einer Beobachtungsstudie gezeigt wurde, wirkt das Präparat auch prophylaktisch gegen Harn­wegsinfektionen, wenn es nach der Mens­truation für zwei bis drei Tage angewandt wird.

Quelle
Online-Fachpressegespräch „Vaginalmykosen: Diagnose, Therapie, Beratung“, 05.07.2023, veranstaltet von Dr. Kade

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