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Meldung der Woche: Risiko Blutgruppe
Einige Studien später greift ein aktueller Artikel die Frage nun erneut auf und bezieht sich auf kürzlich veröffentlichte Studie im Fachmagazin „blood“. Prof. Sean Stowell und sein Team vom Brigham and Women’s Hospital und der Harvard University entdeckten zu Beginn der Pandemie, dass die Rezeptorbindungsdomäne von SARS-CoV-2 Galektinen ähnelt, das sind kohlenhydratbindende Proteine. Einige der Galektine binden Antigene der Blutgruppen auf den Zellen. Die Wissenschaftler entwickelten bestimmte Chinese-hamster-ovary(CHO)-Zellen, die entweder Antigene der Blutgruppe A oder der Blutgruppe 0 exprimieren und zudem ACE2-Rezeptoren, über die die Viren in die Zellen eindringen. Ihre Entdeckung: Die Zellen, die das A-Antigen auf der Oberfläche präsentierten, wurden signifikant häufiger mit den Virusvarianten Omikron und Delta infiziert als die Zellen mit dem 0-Antigen. Menschen mit der Blutgruppe 0 können natürlich trotzdem infiziert werden, denn das Virus dringt über den ACE2-Rezeptor in die Zelle ein und das A-Antigen macht die Zelloberfläche laut Stowell nur etwas „klebriger“ für die Viren. Außerdem versucht das Virus nicht die Blutzellen, sondern die Zellen in der Lunge zu infizieren. Ob Menschen mit der Blutgruppe 0 tatsächlich einen Vorteil haben, muss noch näher erforscht werden. Wer eine andere Blutgruppe hat, könnte bei einigen Krankheiten einen Vorteil haben, denn es wird diskutiert, dass die Blutgruppe 0 mit einem höheren Risiko für Infektionen mit Cholera, Noroviren und Helicobacter pyloriassoziiert sein könnte.
Literatur
Rubin R. Why Blood Type Seems to Be Linked With COVID-19 Risk. JAMA 16. August 2023
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