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Adexa-Info
Zukunft der Apotheken, Zukunft der Gewerkschaft
Regionale Vollversammlung Nord in Hannover
Manon Flindt, Leiterin der Regionalen Geschäftsstelle Nord, freute sich, neben Peter Ditzel auch ADEXA-Ehrenmitglied Reinhild Berger zur Regionalen Vollversammlung in Hannover begrüßen zu können. Sie ist nicht nur den PTA als Autorin und ehemalige Chefredakteurin der PTAheute ein Begriff. Vor dem Vortrag gab Flindt einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten in der Region und das Engagement der ehrenamtlich Aktiven in diversen Gremien.
2004: Big Bang für den Apothekenmarkt
Peter Ditzels sonntägliche DAZ-Rubrik „Mein liebes Tagebuch“ ist für viele Apothekenangestellte eine wertvolle Zusammenfassung berufspolitischer Ereignisse. Umso spannender war die Möglichkeit, den ausgewiesenen Kenner der Apothekenszene live zu erleben. Er begann mit einem kurzen Rückblick auf die Vergangenheit, vom Edikt von Salerno (1231) bis zu den Umbrüchen, die zunächst die Industrialisierung und später diverse Reformgesetze mit sich brachten. Während es vielen Apotheken in den 1970er- und 1980er-Jahren noch finanziell bestens ging und die Zahlen kräftig wuchsen, kam spätestens 2004 ein radikaler Einschnitt in der Apothekenhonorierung. Aber auch der Versandhandel und das E-Health-Gesetz schafften neue Rahmenbedingungen. Aktuelle Herausforderungen wie das E-Rezept und die Lieferengpässe sind jedem bekannt. Auch Klimawandel und Energiekrise, demografischer Wandel und Fachkräftemangel gehören dazu, sowie „Digital Health“ und der wachsende Einfluss Künstlicher Intelligenz (KI). Kunden haben sich gerade auch in der Pandemie an den Komfort von Lieferdiensten und Online-Formaten gewöhnt – und erwarten diese „Amazonisierung“ auch in der Arzneimittelversorgung.
Die Hybrid-Apotheke
Deshalb müsse sich die Präsenzapotheke zu einer Hybrid-Apotheke wandeln, so Ditzel, die ihre Beratungsleistungen auch online anbietet – und vermehrt auf Botendienste setzt.
Allein als Logistiker könne sich die Apotheke nicht mehr behaupten, das könnten Automaten und Roboter besser. Für die Apothekenteams liege die Zukunft im heilberuflichen Geschäft: in der Beratung und Betreuung, in den pharmazeutischen Dienstleistungen, Arzneimitteltherapiesicherheit und Medikationsmanagement.
In den nächsten 25 Jahren, so Ditzels Vermutung, wird es zu einer verstärkten Differenzierung der Apotheken kommen: neben der Vollapotheke eine „Satelliten-Apotheke“ in ländlichen Gebieten ohne Arztpraxis, dazu Spezialisierungen wie die Apotheke mit Großlabor oder die Pflege-Apotheke.
Als Erfolgsformel für die Zukunft der Apotheke nennt Ditzel die Kombination aus Empathie und Kompetenz: „Wissen und Kommunikation, gepaart mit Nähe und Zuwendung.“ Ein Zweiklang, den die KI in absehbarer Zeit noch nicht erreichen wird.
Vielfältige Impulse aus dem Vortrag flossen in die folgende Diskussion ein: Welche Bedeutung werden diese Veränderungen für die Berufsbilder der Apotheke mit sich bringen und welche Aufgaben kommen damit auch auf die Gewerkschaft zu?
Wahlen für das Ehrenamt
Bei den anschließenden Wahlen wurden elf Mitglieder für den Regionsvorstand Nord gewählt, darunter drei neue ehrenamtlich Aktive. Das Gremium, das ab 2024 aktiv wird, umfasst jetzt sowohl Approbierte, PTA als auch PKA.
Susanne Kocheim, Kathrin Niekrenz und Susanne Peters wurden als Beiratsmitglieder und Delegierte bestätigt. Außerdem wurden je drei Delegierte aus dem Regionsvorstand sowie aus den Mitgliedern gewählt.
Manon Flindt, die von ihrer Kollegin Bianca Schmidt bei der Organisation und Wahlleitung tatkräftig unterstützt wurde, konnte zum Abschluss ein rundum positives Fazit für die Veranstaltung ziehen und blickt für die Region Nord optimistisch in die Zukunft. |
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