Prisma

Moderat ist besser als exzessiv

Wie Sport die Gefäßgesundheit im Alter beeinflusst

Foto: Monkey Business/AdobeStock

jr | Sport ist gut für die Gesundheit – zumindest, wenn man es nicht übertreibt. Doch was heißt „Übertreiben“? Eine Forschungsgruppe aus Belgien hat geprüft, ob Ausdauersportler weniger atherosklerotischen Plaque aufweisen als gesunde Nicht-Sportler. Zum einen wurden Athleten untersucht, die ihr Leben lang Sport trieben bzw. mehr als acht Stunden in der Woche Ausdauersport machten (n = 191). In der Kontrollgruppe waren gesunde Erwachsene, die sich weniger als drei Stunden pro Woche sportlich betätigten (n = 176). In beiden Gruppen waren die Probanden (alles Männer) zwischen 47 und 70 Jahre alt und wiesen ein ähnlich niedriges Risikoprofil für koronare Erkrankungen auf. Die Athleten hatten signifikant häufiger koronaren Plaque vorzuweisen verglichen mit den gesunden Unsportlichen. Das zeigt, dass exzessiver Sport wahrscheinlich nicht zu einer besseren Gefäßgesundheit führt. Eine dritte Studien­gruppe (n = 191) hatte nach dem 30. Lebensjahr angefangen, moderaten Ausdauersport zu betreiben. Die Ergebnisse dieser Gruppe lagen zwischen den Athleten und Unsportlichen. Das Forschungsteam schlussfolgert daraus, dass zwischen Ausdauersport und dem Vorkommen von koronarem Plaque bei gesunden älteren Männern ein Dosis-Wirkungs-Verhältnis besteht. Die perfekte Sportdosis muss demnach erst noch gefunden werden. Diese Studie gilt nicht als Ausrede, auf der Couch sitzen zu bleiben, sondern als Aufforderung, sich regelmäßig zu bewegen. |

Literatur

De Bosscher et al. Lifelong endurance exercise an its relation with coronary atherosclerosis. Eur Heart J 2023, doi: 10.1093/eurheartj/ehad152

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