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Keine Angst im Room of Horrors
Beobachtungsfähigkeit, kritisches Denken und Situationsbewusstsein trainieren
Und so heißt der Raum, den Dr. Oliver Schwalbe, Abteilungsleiter Fortbildung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, und AMTS-Dozentin Dr. Isabel Waltering im Rahmen des praxisbegleitenden Unterrichts auf dem Pharma Campus der Universität Münster eingerichtet hatten, folgerichtig Room of Horrors.
„Hierbei handelt es sich um eine mit einfacher Ausstattung durchgeführte Simulation, in der alltagsbezogene Beobachtungsfähigkeiten, kritisches Denken und Situationsbewusstsein hinsichtlich Patientengefährdungen trainiert werden“, erklärte Schwalbe. Während der ersten Woche im praxisbegleitenden Unterricht wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen durch den Raum geschleust, um auf Fehlersuche zu gehen. In der zweiten Woche fand eine Nachbesprechung statt.
Weitere Beispiele, die es zu detektieren galt, waren das Teilen nicht-teilbarer Epilepsie-Arzneimittel, unzureichende Personaleinteilung und eine mangelhafte Kultur im Umgang mit Fehlern: „Wenn am schwarzen Brett in großen Buchstaben eine erneute Falschabgabe durch eine namentlich benannte Mitarbeiterin bemängelt wird, hat das weniger mit einem offenen Umgang mit Fehlern zu tun, sondern eher mit Mobbing“, so Schwalbe.
Der Abteilungsleiter Fortbildung betont, dass die gezeigten Horror-Szenarien allesamt „Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben“. Schwalbe weiter: „Die Abgabe von Arzneimitteln – man kann es nicht oft genug sagen – ist ein Hochrisikoprozess. Und so stressig der Alltag in der Apotheke vor Ort auch sein mag, darf man das zu keinem Zeitpunkt vergessen.“ |
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