DAZ aktuell

Pharmaindustrie soll zahlen

EU-Parlament stellt neue Regeln für die Abwasserreinigung auf

dm/ral | Im Oktober vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission einen Legislativvorschlag für die Überarbeitung der kommunalen Abwasserrichtlinie veröffentlicht und das EU-Parlament hat sich nun mit gewissen Änderungen dafür aus­gesprochen. Bei Pharmaverbänden stoßen die neuen Regeln auf wenig Gegenliebe – denn sie sollen sich an den Kosten beteiligen.

Mittlerweile hat der zuständige Ausschuss des EU-Parlaments am 30. September 2023 seine Position zur Überarbeitung der kommunalen Abwasserrichtlinie verabschiedet. Demnach soll eine vierte Reinigungsstufe in Klär­anlagen künftig über zwei Industriezweige mitfinanziert werden: über die Pharma- und über die Kosmetik­industrie. Ergänzt wird die sogenannte erweiterte Herstellerverantwortung durch eine nationale Finanzierung. So sollen unbeabsichtigte Folgen für die Verfügbarkeit von Arzneimitteln vermieden werden.

Auch wenn Pharma- und Kosmetik­industrie nicht wie ursprünglich angedacht, alleine für die Kosten aufkommen sollen, stößt die neue Abwasserrichtlinie bei Pharmaverbänden auf wenig Gegenliebe. Doch vonseiten der EU-Kommission werden die Hersteller von Arzneimitteln und Körperpflegeprodukten klar als Hauptverursacher schädlicher Mikroverunreinigungen im Abwasser genannt. Zudem sollten den Herstellern nicht nur Kosten auferlegt werden, sondern auch Anreize geschaffen werden, weniger schädliche Produkte im EU-Markt zu etablieren, so die Intention. Bis die neuen Regeln in Kraft treten – wenn überhaupt – wird auch noch einige Zeit verstreichen. Erst müssen sich die EU-Staaten noch auf eine Position zu dem Vorhaben einigen. |

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