DAZ aktuell

„Lauterbach ruiniert das Gesundheitssystem“

BVDAK fordert Rücktritt des Bundesgesundheitsministers

ral | Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) hat angesichts der nun publik gewordenen Pläne für eine Apotheken-Reform endgültig genug vom Bundesgesundheitsminister. „Wir fordern den Rücktritt von Dr. Karl Lauterbach und rufen die Ampelparteien, die Opposition und die Bundesländer zum massiven Widerstand auf,“ schreibt der BVDAK-Vorsitzende Dr. Stefan Hartmann in einer Pressemitteilung.

Das deutsche Gesundheitssystem werde als eines der besten weltweit geschätzt, heißt es darin. Allerdings fehle ihm seit Jahren das Geld – und der Bundesgesundheitsminister wisse das ganz genau. „Lauterbach ist seit mehr als 20 Jahren in der Gesundheitspolitik aktiv. Er war an den Gesetzen beteiligt, die milliardenschwere Einsparungen der Gesetzlichen Krankenkassen bei der Arzneimittelversorgung erbrachten“ schreibt Hartmann. Er wisse somit auch, dass Festpreise und Rabattverträge den deutschen Markt für die Arzneimittel­hersteller zunehmend unattraktiv machten und mitverantwortlich für die anhaltenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln seien. Statt Lehren aus den fehlgeschlagenen Sparrunden der Vergangenheit zu ziehen, plane Lauterbach nun jedoch weitere Kostenbremsen mit den von ihm vorgeschlagenen Gesundheitskiosken und Apothekenfilialen mit stark reduzierten Leistungen. „Keine Apotheker in der Apotheke, keine Rezeptur. Das führt zur Versorgungsverschlechterung und der Zerschlagung des flächendeckenden Gesundheitssystems“, kritisiert Hartmann. Nach den stark rückläufigen Apothekenzahlen der jüngsten Jahre rechnet der BVDAK mit mindestens 600 weiteren Apothekenschließungen pro Jahr und 50 Insolvenzen. Diese Tendenz werde sich beschleunigen, wenn „Apotheke light“-Filialen gegenüber Hauptapotheken mit vollem Leistungsangebot eröffnen.

Lauterbach wisse sehr gut, was er mit seinen Gesetzen anrichte. „Anstatt das bestehende System auf ein stabiles Fundament zu stellen, lenkt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit einem ganzen Füllhorn von Einzelmaßnahmen, am liebsten digitaler Natur, von der eigenen Unfähigkeit ab, das System von Grund auf zu reformieren und damit zu stabilisieren“, resümiert der BVDAK-Vorsitzende. Die Pressemitteilung gipfelt in der Forderung nach Lauterbachs Rücktritt. |

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