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Arzneimittel und Therapie
Kurz gemeldet
Pneumokokken-Impfung in G-BA-Richtlinie
Die Ständige Impfkommission (STIKO) sprach im September 2023 eine neue Empfehlung bezüglich der Pneumokokken-Impfung bei ab 60-Jährigen und ab 18-Jährigen mit Risikofaktoren bzw. beruflicher Indikation aus. In diesem Zusammenhang bewerteten die Experten den 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV20; Apexxnar®) als überlegen gegenüber den bis dato eingesetzten Impfstoffen, den 23-valenten Polysaccharidimpfstoff (PPSV23; Pneumovax 23®) und den 13-valenten Konjugatimpfstoff (PCV13; Prevenar 13®). Am 16. November 2023 gab nun der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bekannt, die von der STIKO empfohlenen Änderungen in seine Schutzimpfungs-Richtlinie zu implementieren. Demnach haben künftig folgende Personen einen Anspruch auf eine Impfung mit dem 20-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff: Personen ab 60 Jahren, Personen ab 18 Jahren mit Risikofaktoren für schwere Pneumokokken-Erkrankungen sowie Personen ab 18 Jahren mit beruflicher Indikation (Tätigkeiten wie Schweißen und Trennen von Metallen mit einer Belastung durch Metallrauch). Dieser Beschluss des G-BA zur Änderung der Schutzimpfungs-Richtlinie tritt in Kraft bei rechtlicher Nichtbeanstandung durch das Bundesministerium für Gesundheit sowie nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger.Damit eine Schutzimpfung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufgenommen werden kann, muss sie von der STIKO empfohlen worden sein. Spätestens zwei Monate nachdem eine STIKO-Empfehlung veröffentlicht wurde, setzt der Gemeinsame Bundesausschuss auf deren Grundlage Einzelheiten zur Leistungspflicht der GKV (Voraussetzungen, Art und Umfang der Leistungen) in der Schutzimpfungs-Richtlinie fest.
Phase-III-Studie mit Asundexian abgebrochen
Eine Phase-III-Studie mit dem Wirkstoffkandidaten Asundexian zur Gerinnungshemmung wurde kürzlich abgebrochen, wie Bayer am 19. November 2023 berichtete. In der OCEANIC-AF-Studie wurde der orale, direkte Inhibitor des aktivierten Gerinnungsfaktors XI (FXIa) gegen den direkten oralen Faktor-Xa-Inhibitor Apixaban bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko getestet. Der Grund für das vorzeitige Studienende ist eine Empfehlung des unabhängigen Data Monitoring Committee. Denn es zeigte sich eine unterlegene Wirksamkeit von Asundexian im Vergleich zu Apixaban. Doch der Wirkstoffkandidat soll nach Empfehlung des Data Monitoring Committee in der OCEANIC-STROKE-Studie (ebenfalls Phase III) weiter untersucht werden. In dieser Studie wird Asundexian gegen Placebo zur Schlaganfallprävention getestet zusätzlich zur standardmäßigen Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmern bei Patienten nach einem nicht kardioembolischen ischämischen Schlaganfall oder einer transitorischen ischämischen Attacke mit Hochrisiko. Nach Aussage von Dr. Christian Rommel, Mitglied des Executive Committee der Division Pharmaceuticals der Bayer AG und globaler Leiter der Forschung und Entwicklung, werden zudem „weitere Indikationen bei Patienten, die eine antithrombotische Behandlung benötigen“, reevaluiert.
Zecken in Deutschland auch im Winter aktiv
Zecken sind in Deutschland inzwischen ganzjährig aktiv. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler des Instituts für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Die Aktivität der Zecken würde durch die milden Winter und den geringen Schneefall beeinflusst. Wie die Institutsleiterin Professorin Dr. Christina Strube resümiert, sollten daher Haustiere ganzjährig vor Zecken geschützt werden und Menschen sollten auch im Winter achtsam sein und sich nach Aufenthalt im Freien nach Zecken absuchen. Mit von Zecken übertragenen Infektionskrankheiten, wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis bei Menschen oder Babesiose und Anaplasmose bei Tieren, müsse das ganze Jahr über gerechnet werden. Darüber berichtete die Tierärztliche Hochschule in einer Pressemitteilung vom 16. November 2023.
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