DAZ aktuell

ABDA sponsert wieder Bundesparteitage

Neues Konzept zum Umgang mit Parteien / Stand beim Grünen-Parteitag in Karlsruhe

jb | Viele Jahre hat die ABDA auf den Bundesparteitagen mit Abwesenheit geglänzt. Doch diese Strategie wurde jetzt geändert. Es gibt ein neues Konzept zum grundsätz­lichen Umgang mit diesen Veranstaltungen. Am vergangenen Wochenende war die ABDA mit einem Stand auf der Bundesdelegiertenversammlung der Grünen in Karlsruhe präsent. Kosten: 13.000 Euro. In den Augen der ABDA war es aber die richtige Entscheidung.
Foto: LAK BW

Lobbyarbeit in Karlsruhe LAK-Präsident Martin Braun (rechts) und LAV-Präsidentin Tatjana Zambo (Mitte) im Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Bundesdelegiertenversammlung der Grünen.

Bundesparteitage dienen nicht nur dazu, dass die Parteien sachliche, personelle und finanzielle Belange diskutieren und entscheiden können, sondern werden auch von Lobbyisten genutzt, um mit der Politik ins Gespräch zu kommen und auf ihre Themen aufmerksam zu machen. Die ABDA hat dieses Feld in den letzten Jahren ziemlich vernachlässigt. Hintergrund war ein Beschluss aus dem Jahr 2013. Damals sprachen sich die 34 Mitglieds­organisationen für ein Ende des Sponsorings aus. Die knappe Mehrheit war der Auffassung gewesen, dass der ABDA-Stand auf Bundesparteitagen „kein angemessenes Instrument für den Berufsstand ist“. Davon ist man aber nun abgerückt. Beim Parteitag der Grünen in Karlsruhe war die ABDA mit einem Stand vertreten.

Es gibt ein Stufenkonzept mit unterschiedlichen Maßnahmen

Ein ABDA-Sprecher erklärt dazu auf Nachfrage der DAZ. „Schon im Sommer haben wir uns dazu entschieden, auf den Bundesparteitagen bestimmter Parteien wieder vertreten zu sein.“

Auf dem FDP-Bundesparteitag wurde dies bereits umgesetzt: mit einem Tagungstaschen-Sponsoring wurden Informationsmaterialien über die Apotheken platziert, um die FDP-Delegierten über die aktuelle Lage in den Apotheken zu informieren. Anschließend wurde in der Stabsstelle Kommunikation ein neues Konzept erarbeitet, das vom Geschäftsführenden Vorstand bestätigt wurde. „Der Plan sieht ein Stufenkonzept vor, das für die Bundesparteitage – je nach politischer Bedeutung für die Apothekerschaft – ein Instrumentarium ermöglicht“, erklärt der ABDA-Sprecher weiter.

Die möglichen Maßnahmen reichten dabei vom Auslegen von Info-Materialien bis hin zu einer Standpräsenz, heißt es. Logischerweise variierten auch die Kosten dementsprechend, so der ABDA-Sprecher. Und weiter: „Mit Blick auf die aktuelle apothekenpolitische Lage und die Reformpläne des Bundesgesundheitsministeriums hat der Geschäftsführende Vorstand beschlossen, dass es Standpräsenzen auf den Parteitagen der Grünen und der SPD geben soll. Das Ziel ist es, an diesen Tagen mit den für die Apothekerschaft wichtigen Entscheiderinnen und Entscheidern gezielte Gespräche über die Apothekenpolitik der Ampel-Koalition zu führen.“

„Das Ziel ist es, an diesen Tagen gezielte Gespräche über die Apothekenpolitik der Ampel-Koalition zu führen.“

ABDA-Sprecher

Für die Präsenz bei den Grünen wurden 13.000 Euro seitens der ABDA in die Hand genommen – laut Sponsoring-Liste spielt die Apothekerschaft damit eher in der oberen Liga. Das Geld hat sich aus Sicht der Verantwortlichen gelohnt: An dem Karlsruher ABDA-Stand, der von der Landesapothekerkammer und dem Landesapothekerverband Baden-Württemberg betreut wurde, fanden wichtige Gespräche statt, unter anderem mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Maria Klein-Schmeink oder mit der Berichterstatterin für Apotheken, Paula Piechotta.

In diesem Jahr wird die ABDA einer Meldung im Newsroom zufolge neben der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen auch noch den SPD-Bundesparteitag im Dezember mit einem Stand begleiten. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.