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Aus den Ländern
Forschung, Digitalisierung und Krisenbewältigung
LAK Baden-Württemberg gibt Apothekerschaft auf dem Landeskongress Gesundheit eine Stimme
Eröffnet wurde der Landeskongress Gesundheit von Dr. med. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg. In seiner Auftaktrede unterstrich er, wie wichtig ein umsichtiges und vorausschauendes Agieren im hochsensiblen Gesundheitssektor sei. Manfred Lucha, Sozial- und Gesundheitsminister Baden-Württemberg, pflichtete Miller in seiner Videobotschaft bei und rief alle relevanten Akteure aus dem Gesundheitswesen zu Geschlossenheit auf, um die bestehenden Herausforderungen in den Griff zu bekommen.
In den sich anschließenden Beiträgen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, neue Perspektiven auf den Gesundheitssektor kennenzulernen und sich selbst einzubringen. Im Fokus standen an diesem Vormittag vielerlei Themen wie die Digitalisierung im Gesundheitswesen, der Stand der Forschung und mögliche Reformen zur Krisenbewältigung.
Zur Vertiefung der einzelnen Aspekte konnten sich die Teilnehmenden im Vorfeld für verschiedene Gesprächsforen im Word-Café-Forum anmelden. Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen der Gesundheitsversorgung kamen dabei in Aus-tausch. Die Landesapothekerkammer legte in dem von ihr koordinierten Forum ein besonderes Augenmerk auf die Rolle der Apothekerschaft.
Reichlich Gesprächsstoff boten hierbei die aktuellen Herausforderungen und Chancen für die Apothekenlandschaft in Baden-Württemberg. Beispielsweise leisten die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) einen wichtigen Beitrag dazu, die gesundheitliche Kompetenz der Patientinnen und Patienten zu fördern. Bei den pDL erhalten die Patienten unter anderem eine fundierte Einweisung in Inhalationstechniken, sie können sich umfassend beraten lassen, wenn sie auf mehrere Medikamente angewiesen sind, und Organtransplantierte werden pharmazeutisch betreut.
Dr. Martin Braun, Präsident der LAK BW, weist in diesem Zusammenhang auf einen weiteren Effekt hin: „Durch die pharmazeutischen Dienstleistungen wird die Bindung der Patientinnen und Patienten zu „ihrer“ Apotheke deutlich gestärkt und eine Möglichkeit geschaffen, z. B. bisher unentdeckte Medikationsprobleme anzugehen. Das ist nicht nur ein bedeutender gesundheitlicher Service, sondern verbessert langfristig auch die Gesundheitskompetenz der Patienten.“
Besonders wichtig ist dabei auch die Arzneimitteltherapiesicherheit, welche die LAK BW als eine gemeinsame Aufgabe der Heilberufe versteht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums kamen bei diesem Thema immer wieder auf die anhaltenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu sprechen. Diese stellen nicht nur eine potenzielle Gefährdung der Versorgungslage dar, sondern beeinflussen auch die Sicherheit von Arzneimitteltherapien, weil wechselnde Darreichungsformen zu Einnahmefehlern führen könnten.
Die Teilnehmenden tauschten sich außerdem angeregt zu Strategien aus, um die Attraktivität von Gesundheitsberufen zu steigern. „Mit großer Sorge beobachten wir den seit Langem anhaltenden Apothekenschwund. Es besteht nicht nur ein Mangel an qualifizierten Apothekerinnen und Apothekern. Auch die Rekrutierung von Nachwuchs als PTA oder PKA fällt uns seit Jahren immer schwerer“, betont LAK-Präsident Braun. Nicht nur bei dieser Problemlage sind sich die Diskutierenden einig: Es braucht ein schnelles und entschlossenes Handeln der Politik, um die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen angemessen zu gestalten und die Rolle der Apotheken zu stärken. |
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