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Großhandel schlägt Alarm
Phagro: Steigende Kosten und stagnierende Vergütung gefährden Versorgung
Für das Gutachten wurden die IST-Kosten der neun Phagro-Mitgliedsunternehmen ab 2020 ermittelt und für die letzten zwei Monate 2022 sowie für das Jahr 2023 geschätzt. Die Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass es bis Ende 2023 eine Verdoppelung der Gesamtenergiekosten gegenüber dem Jahr 2020 geben wird. Und das, obwohl die Entlastungspakete der Bundesregierung, die gesetzliche Strom- und Gaspreisbremse sowie eigene Sparbemühungen der Unternehmen bereits berücksichtigt wurden. Untersucht wurden die Energieträger Erdgas, Heizöl, Strom, Kraftstoff und Fernwärme. Die Kosten für den Hauptenergieträger Gas werden sich demnach 2023 sogar verdreifachen.
Vergütung seit über zehn Jahren nicht angepasst
„Diese Tatsachen rütteln an der Existenz der vollversorgenden Pharmagroßhändler und bedrohen das Fundament der Arzneimittelversorgung unseres Landes“, kommentiert der Phagro-Vorsitzende André Blümel. Der Phagro weist darauf hin, dass die wirtschaftliche Lage seiner Mitgliedsunternehmen ohnehin seit Langem prekär sei. Immer neue gesetzliche Vorgaben sorgten für zusätzlichen finanziellen und logistischen Aufwand. Es gilt, strenge Anforderungen an die Arzneimittelsicherheit und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz einzuhalten. Hinzu kommen der Anstieg kostenintensiver Arzneimittel, etwa kühlpflichtige Medikamente oder BtM, Mindestlohnsteigerungen und die aktuelle Inflation. „Die Kosten sind seit mehreren Jahren überproportional stark gewachsen, aber die gesetzliche Vergütung des Großhandels nach der Arzneimittelpreisverordnung ist seit über zehn Jahren nicht angepasst worden und ist längst nicht mehr leistungsgerecht“, betont Blümel. Infolge der Rx-Preisbindung lassen sich höhere Kosten aber nicht weiterreichen. Man müsse „kein studierter Betriebswirt sein, um zu wissen, dass man so ein funktionierendes Versorgungssystem kaputt wirtschaftet“, so der Phagro-Chef. Die Bundesregierung müsse nun dringend reagieren. Ein Infarkt unseres Versorgungssystems sei unter den aktuellen Belastungen vorprogrammiert – „das können wir uns nicht leisten.“ |
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