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„Ihr verantwortungsloses Gesetz schürt Hass und Wut“
Apothekerin schreibt Brandbrief an Lauterbach
Sylvia Trautmann setzt sich nicht zum ersten Mal für die Interessen ihres Berufsstandes politisch ein. Bereits vor rund 2,5 Jahren nahm sie die Pleite des Apothekenrechenzentrums AvP als Anlass für einen Brandbrief an die Abgeordneten des Bundestages und forderte konkrete Hilfsangebote für betroffene Apotheken.
Das Inkrafttreten des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes und der Anstieg des Kassenabschlags von 1,77 Euro auf 2 Euro in den nächsten beiden Jahren brachte das Fass nun wieder zum Überlaufen.
Der erhöhte Kassenabschlag bedeute eine zusätzliche durchschnittliche Belastung von 7000 Euro je Apotheke im Jahr, rechnet Trautmann in ihrem Brief vor. Diesen Betrag müssten die Apotheken „von ihrer ohnehin seit Jahren stagnierenden Vergütung für ein Rx-Arzneimittel abziehen“. Für jede einzelne Apotheke werden die geringeren Einnahmen schmerzlich spürbar sein. „Ihre politische Antwort auf den immensen Einsatz der Apotheken in der Pandemie und beim Engpassmanagement nicht lieferbarer Medikamente vernichtet bei allen Apothekenmitarbeitern Deutschlands das Vertrauen in diese Regierung“, schreibt Trautmann. Seine Politik bezeichnet sie als einen „Vernichtungsschlag gegen alle Apotheken“, es fördere krass das Apothekensterben.
Leistungen werden in ihrem Wert unterschätzt
Trautmann wirft Lauterbach, der SPD und der Regierungskoalition vor, dass sie die vielen kostenfreien Beratungsleistungen der Apotheken im Rahmen der Selbstmedikation in ihrem Wert völlig unterschätzen würden, obwohl Leistungen den Krankenkassen Millioneneinsparungen dreistelliger Höhe erbrächten und helfen würden, medizinische Versorgungsengpässe zu überbrücken. „Herr Professor Lauterbach, wann endlich binden Sie die längst überfällige Erhöhung der Apothekenvergütung bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln in ein Gesetz ein?“, fragt sie.
Fixzuschlag von 13 Euro netto plus Inflationsausgleich
Konkret fordert die Apothekerin eine Erhöhung des Fixzuschlags auf 13 Euro netto mit automatischem Inflationsausgleich und ohne Zwangsrabatt. Außerdem sollte das Management der nicht durch die Apotheken verschuldeten Arzneimittel-Lieferengpässe extra vergütet werden.
Apothekerin Sylvia Trautmann erklärte gegenüber der DAZ, dass sie diesen Brief in ähnlicher Form auch an alle Mitglieder des Bundestags-Gesundheitsausschusses, an alle Fraktionsvorsitzenden und an alle Parteivorsitzende versenden wird. Inzwischen müssten die Briefe bereits angekommen sein, eine Reaktion ist der DAZ bislang nicht bekannt. |
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