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Grußwort von Marlies Volkmer, SPD
Rezeptbriefkästen beraten nicht
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Marlies Volkmer nimmt die Ergebnisse der aktuellen ABDA-Studie zu arzneimittelbezogenen Problemen in der Selbstmedikation ernst. Sie zeige, dass viele Patienten über die Anwendung und Eignung von Arzneimitteln
Für Apotheker bedeute dies, dass sie auch bei der Nachfrage nach konkreten OTC-Präparaten von sich aus Beratung anbieten müssen. Hier sei das diesjährige Motto des Apothekertages "Gesundheit braucht Verantwortung" bei den Apothekern gefragt.
Aber auch die Politik berühre dieses Motto, betonte Volkmer: Sie stehe in der Verantwortung für einen rechtlichen Rahmen zu sorgen, der die hohe Qualität der Arzneimittelversorgung aufrecht erhält oder verbessert. Und zu einer Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit führe es sicherlich nicht, wenn die Politik die Installation von Rezeptbriefkästen weiterhin zulasse. "Kästen beraten nicht. Und auch im Drogeriemarkt findet keine Beratung statt", unterstrich die SPD-Politikerin. Ebenso wenig werde die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert, wenn Arzneimittel neben Waschmitteln oder Blumen präsentiert werden. Denn wie, so gibt Volkmer zu bedenken, solle der Patient den besonderen Charakter des Arzneimittels noch wahrnehmen, wenn er der genannten Studie zufolge bereits jetzt damit Probleme hat? Die Gesundheitspolitikerin äußerte ihr Bedauern, dass es der Politik bislang nicht gelungen sei, die Pick-up-Entwicklung zu stoppen. Sie versicherte zugleich, sich auch in der nächsten Legislaturperiode für eine Lösung dieser wichtigen Frage einzusetzen.
Volkmer sieht aber auch noch weitere Möglichkeiten für die Apotheken, Verantwortung zu übernehmen. So zeige etwa die Studie zur Selbstmedikation, dass mithilfe von Medikationsdateien signifikant häufiger falsche Dosierungen und Arzneimittel-Wechselwirkungen gefunden wurden. Dies belege, dass die Wahl einer Stammapotheke empfehlenswert sei. Steigern ließe sich der Effekt zudem durch die Einbeziehung von Apotheken in Integrierte Versorgungsverträge: "Würden Apotheken zum festen Bestandteil der Integrierten Versorgung, könnte ihre Kompetenz am besten genutzt werden."
Düsseldorf - 24.09.2009, 16:40 Uhr