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Bologna-Prozess
Zahnmediziner gegen Einführung des Bachelor
Die Zahnmediziner wehren sich gegen die Einführung von Bachelor-/Master-Studiengänge ins Studium der Zahnmedizin. Der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK),
Am 16. Oktober beriet die Kultusministerkonferenz in Waren an der Müritz über die Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses. Dabei wurden Schwachstellen in der Umsetzung der Reform aufgegriffen. Die Bundeszahnärztekammer nimmt dies erneut zum Anlass darauf hinzuweisen, dass die seit 50 Jahren geltende Approbationsordnung für Zahnärzte nicht zuletzt im Sinne des Patientenschutzes dringend reformbedürftig ist. „Da die Anforderungen, denen sich der Zahnarzt aufgrund der Entwicklung der Gesundheitsversorgung und der Entwicklung in der zahnmedizinischen Wissenschaft stellen muss, einem stetigen Wandel unterzogen sind, ist eine Reform der zahnärztlichen Approbationsordnung dringend erforderlich“, so der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel.
Eine Reform in Richtung Bachelor-/Master-Studiengänge, wie sie der Bologna-Prozess vorsieht, kann die Bundeszahnärztekammer jedoch nichts abgewinnen. Engel betonte, dass das einheitliche und hochwertige Zahnmedizinstudium mit dem Abschluss Staatsexamen erhalten bleiben müsse, da der Bachelor in der Zahnmedizin keinen berufsqualifizierenden Abschluss darstellt. BZÄK-Präsident Peter Engel warnt vor der geplanten Umsetzung. Sollten daher im Rahmen der Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses Bachelor-/Master-Studiengänge Eingang in eine neue Approbationsordnung finden, würde dies bedeuten, dass „eine qualitätsgesicherte Ausbildung im Hinblick auf eine Befähigung des Zahnarztes zur Berufsausübung nach der Approbation zunehmend in Frage gestellt wird. Wenn in zwei Jahren die doppelten Abitur-Jahrgänge auf uns zukommen, wird sich die Situation hinsichtlich der Qualität der Ausbildung noch einmal dramatisch verschlechtern.“ In ihrer Verantwortung für den zahnmedizinischen Nachwuchs fordert die Bundeszahnärztekammer von der Politik auf den Sachverstand der Experten zurückzugreifen.
Die Diskussion um die Einführung von Bachelor-/Master-Studiengänge, in der Pharmazie in Deutschland ist zwar ruhig geworden, jedoch noch nicht abgeschlossen. Die meisten pharmazeutischen Hochschullehrer in Deutschland haben sich dem Vernehmen nach ebenfalls für die Beibehaltung eines Staatsexamens ausgesprochen und können einem Bachelor-/Master-Studiengang nur wenig abgewinnen. Gleichwohl gibt es auch Befürworter. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Thema weiterentwickeln wird.
Stuttgart - 21.10.2009, 12:32 Uhr