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Überlegungen auf Länderebene
Sind 50 Millionen Dosen Pandemrix® zu viel?
Verwirrender kann die Lage rund um den Pandemieimpfstoff Pandemrix® kaum sein. Auf der einen Seite wird von Lieferengpässen berichtet, auf der anderen
GlaxoSmithKline hat soeben mitgeteilt, dass den Bundesländern bis zum 30. November 2009 9,6 Millionen Dosen Pandemrix® zur Verfügung gestellt worden seien. Damit würde die bis Ende November zugesagte Liefermenge von 9,3 Millionen Dosen überschritten, auch wenn jetzt aktuell 1,5 Millionen Dosen aufgrund von Verzögerungen in der Qualitätssicherung erst verspätet ausgeliefert werden. GSK zeigt sich zuversichtlich, bis Jahresende mindestens 20 Millionen der 50 Millionen vorbestellten Dosen bereitstellen zu können.
Auf Länderebene werden dagegen schon Überlegungen getätigt, ob überhaupt 50 Millionen Impfstoffdosen notwendig sind. Heinz Fracke, zuständiger Abteilungsleiter des Gesundheitsministeriums Thüringen, bestätigte dies im Gespräch mit DAZ.online. Anhand der Impfbereitschaft und auch der in den nächsten Tagen zu erwartenden Impfempfehlungen müsse entschieden werden, wie man mit den 30 Millionen Impfstoffdosen weiter verfährt, die in den ersten drei Monaten von 2010 bereitgestellt werden sollen. Bei der Vorbestellung sei man noch davon ausgegangen, dass für einen umfassenden Schutz eine zweimalige Immunisierung notwendig sei. Jetzt zeichne sich immer mehr ab, dass in der Regel eine einmalige Immunisierung reiche. Schwierig sei auch die Abschätzung der bereits verimpften Dosen, vor allem vor dem Hintergrund der unvollständigen Rückmeldung durch Ärzte und Gesundheitsämter.
Inzwischen nehmen die Zahlen der neu gemeldeten akuten Atemwegserkrankungen in einigen Ländern ab oder stagnieren, schon wird von einem Abebben der „Schweinegrippe“-Welle gesprochen. Sollte die Zahl der Neuerkrankungen merklich zurückgehen, ist auch mit einer nachlassenden Impfbereitschaft zu rechnen.
Stuttgart - 30.11.2009, 13:45 Uhr