Pharma-Sparpaket

Zwangsrabatt 2 Euro

Berlin - 27.10.2010, 09:57 Uhr


Die schwarz-gelbe Koalition will die 21.500 Apotheker nach einem Zeitungsbericht nun doch direkt mit einem dreistelligen Millionenbetrag an den geplanten Einsparungen im Gesundheitswesen beteiligen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“

Demnach soll der Zwangsrabatt, den Apotheker gesetzlichen Kassen auf ihre Kassengebühr von 8,10 Euro je Rezept gewähren müssen, ab Januar von heute 1,75 auf 2 Euro angehoben werden. Unter dem Strich sollen die Apotheker den Kassen damit 170 Millionen Euro weniger in Rechnung stellen. Bei einer weiter steigenden Zahl abgegebener Medikamentenschachteln könnte der Betrag entsprechend steigen.

Im Gegenzug werde der Sparbeitrag des pharmazeutischen Großhandels auf 180 bis 190 Millionen Euro annähend halbiert, schreibt die Zeitung. Die Neuerungen sollen in das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) einfließen, das das Parlament am 12. November zusammen mit dem Gesetz zur Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung beschließen soll.

Auch die Pharmahersteller werden zu Einsparungen herangezogen. Ihr Zwangsrabatt wurde bereits von 6 auf 16 Prozent erhöht. Die jährlichen Pharmakosten von 30 Milliarden Euro sollen künftig auch durch Preisverhandlungen der Kassen mit den Herstellern und striktere Zulassungsverfahren reduziert werden. Sparen will die Koalition ebenfalls bei Impfstoffen und Importarzneien.


dpa