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Arzneimittel-Versorgung in Großbritannien
Kampf gegen Lieferengpässe in der Arzneimittel-Versorgung
Die zeitnahe Belieferung von Patienten mit notwendigen Arzneimitteln bereitet in Großbritannien immer wieder Probleme. Als ein wesentlicher Grund für Lieferengpässe wird der starke Export von Arzneimitteln ausgemacht.
Bereits im November 2009 war eine gesonderte Empfehlung erschienen, mit der auf inländische Lieferengpässe reagiert werden sollte. Die Richtlinie war im Dezember 2010 überarbeitet worden und wurde nun mit der Empfehlung (Best Practice Guide) weiter konkretisiert. Damit wollen sowohl Regierung als auch die wichtigsten Organisationen der Pharmaindustrie, Großhändler, Ärzte und Apotheker an einem Strang ziehen, um die Haupt-Zielvorgabe der Richtlinien in die Tat umzusetzen: Unter „normalen Umständen“ sollten die Apotheken die bestellten Arzneimittel innerhalb von 24 Stunden erhalten.
Die Pharmaunternehmen werden dazu aufgefordert, ausreichende Bestände zur Versorgung des britischen Marktes vorzuhalten und auch Vorkehrungen für eine unvorhergesehene stärkere Nachfrage zu treffen. Lieferengpässe sollen durch ein engmaschiges Monitoring schneller erkannt werden. Eine eigene Telefon-Hotline soll eine kurzfristige Kommunikation mit den übrigen an der Versorgung Beteiligten sorgen. Die Großhändler werden angehalten, im Falle von unzureichenden Beständen schneller und offener auf die Apotheken, Ärzte und anderen Dispensierenden zuzugehen. Von den Apotheken wird erwartet, dass sie sich gegebenenfalls mit Nachbarapotheken verständigen, um Fehlbestände auszugleichen.
Arzneimittel, die üblicherweise schwer zu beschaffen sind, stellt der Auschuss für die Arzneimittelversorgung (Pharmaceutical Services Negotiating Committee), der die Interessen der Offizinpapotheken in England und Wales gegenüber dem National Health Service vertritt, in einer speziellen Liste ins Internet ein.
London - 01.03.2011, 11:58 Uhr