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Virusinfektionen
Deutlich mehr Masernfälle in Berlin
In Berlin ist die Zahl der Masern-Erkrankungen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren geklettert. 130 Fälle wurden allein im ersten Halbjahr gemeldet, 2010 waren es insgesamt nur 92, berichteten Gesundheitssenatsverwaltung, Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung.
Vor allem Kleinkinder unter einem Jahr seien im Vergleich zum Vorjahr deutlich häufiger betroffen. Aber auch außergewöhnlich viele Berliner über 15 Jahre und Erwachsene erkrankten. In beiden Altersgruppen musste jeweils mehr als die Hälfte der Masernpatienten zur Behandlung ins Krankenhaus.
Die Masernerkrankungen nehmen insgesamt in Deutschland zu. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis Ende Juli bundesweit 1485 Fälle gemeldet - im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 532. Besonders viele Erkrankungen gibt es demnach auch in Baden-Württemberg und Bayern. Häufige Komplikationen der Virusinfektion sind Lungen- und Mittelohrentzündungen. Zur gefürchteten Gehirnentzündung kam es laut Mitteilung im laufenden Jahr in Berlin jedoch noch nicht.
Ärzte und Behörden raten Eltern dringend, Kleinkinder impfen zu lassen. Erforderlich ist eine zweifache Impfung zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sowie dem 15. und 23. Lebensmonat. Säuglinge sind besonders durch einen komplizierten Verlauf der Erkrankung gefährdet. Bis zum Erreichen des Impfalters hängt ihr Schutz vor allem von der guten Durchimpfung ihrer Umgebung ab, der so genannten Herdenimmunität. Viele Menschen stecken sich mit dem Masernvirus bei Auslandsreisen an.
Quelle: dpa/DAZ
Berlin - 02.09.2011, 11:09 Uhr