Arzneimittel-Ausgaben im Juli deutlich gesunken

Konkret sanken die hessischen Medikamentenausgaben um rund 19 Mio. Euro auf 145,4 Mio. Euro gegenüber 164,6 Mio. Euro im Juli 2010. Nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die Einsparungen der Krankenkassen durch Rabattverträge. Diese lagen laut Statistik des Bundesgesundheitsministeriums 2010 bei insgesamt 1,3 Mrd. Euro.

Der Rückgang ist insbesondere eine Folge der schwarz-gelben Arzneimittel-Spargesetze. Insbesondere zeigt der seit August 2010 geltende höhere Herstellerrabatt Wirkung. Daher dürfte ab August 2011 nicht mehr mit ganz so starken Ausgabenrückgängen zu rechnen sein. Die Spitzenverbände der Kassenärzte und Krankenkassen hatten für das Gesamtjahr 2011 einen leichten Anstieg bei Arzneimitteln von 0,2 Prozent eingeplant.

Wie der HAV weiter mitteilte, ist im Juli auch die Zahl der zulasten der GKV abgegebenen Packungen um 280.000 Stück gesunken. Das ist ein Minus von 6,8 Prozent  gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt verließen 3.828.000 Packungen die hessischen Apotheken (2010: 4.108.000). Pro GKV-Packung erhalten die Apotheken seit diesem Jahr nur noch eine fixe Honorierung von 6,05 Euro. Auch die Zahl der Rezepte sank von 2.560.000 auf 2.397.000 im Juli 2011 (-6,4 Prozent).

Der auf 2,05 Euro erhöhte Apothekenabschlag kombiniert mit den sinkenden Packungszahlen treibe viele Apotheken „an den Rand des Ruins“, betonte der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Peter Homann. „Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, für das Jahr 2012 die Reduzierung wieder auszusetzen“.

Indessen wird am morgigen 6.September die Schiedsstelle zur Verhandlung des Kassenabschlags 2010 zusammentreten. Denn es ist weiterhin offen, ob der den Apotheken in den Jahren 2009 und 2010 berechnete Rabatt von 1,75 Euro Bestand haben wird. Für das Jahr 2009 liegt der Fall bekanntlich dem Landessozialgericht Berlin-Brandenburg zur Entscheidung vor. Für 2010 sind die Verhandlungspartner Deutscher Apothekerverband und GKV-Spitzenverband in ihren zweiseitigen Gesprächen ebenfalls nicht weitergekommen und haben abermals die Schiedsstelle angerufen.