Tumortherapie

Mit Mikrowellen gegen Lungenkrebs

Frankfurt - 15.11.2011, 09:18 Uhr


Frankfurter Mediziner der Arbeitsgruppe „Interventionelle Onkologie“ behandelten in einer Studie 80 Patienten mit Lungenkrebs erfolgreich mit der neuen Technik der Mikrowellenablation.

Hierbei wird unter lokaler Betäubung eine Sonde durch die Haut geleitet, mit der die Mikrowellen direkt auf den Tumor geleitet werden. Die Krebszellen verbrennen unter der Hitze der fünf- bis zehnminütigen Bestrahlung. Mithilfe von Echtzeitbildern aus dem Computertomographen (CT) wird der Eingriff jederzeit beobachtet und kontrolliert.

Die Patienten hatten bei Anwendung dieser Mikrowellenmethode eine sehr gute Überlebenschance. Insgesamt wurden 130 Tumore bei 80 Probanden behandelt. Von diesen konnten im Rahmen der Studie 95 vollständig entfernt werden. Der Behandlungserfolg ist klar zu erkennen: Das Ein-Jahres-Überleben liegt bei 91,3 Prozent, das Zwei-Jahres-Überleben bei 75 Prozent.

Für den Therapieerfolg sind sowohl die Größe als auch die Lage des Tumors relevant; der Erfolg ist bei einem Tumor mit einer Größe von drei Zentimetern oder weniger signifikant höher als bei größeren. Außerdem verläuft die Behandlung bei peripheren Metastasen deutlich besser als bei zentral in der Lunge liegenden.

Insgesamt zeigen die Frankfurter Daten, dass die Mikrowellentherapie sehr sicher und präzise für alle Arten von Lungenkrebs eingesetzt werden kann. Das Verfahren ist ambulant durchführbar und ermöglicht eine gute Lebensqualität ohne medizinische Einschränkungen.

Literatur: Vogl, T. J., et al.: Radiology 2011;261(2):643-51. 


Dr. Bettina Hellwig