Darmkrebs

Biomarker für individualisierte Therapie

Mannheim - 17.02.2012, 11:43 Uhr


Viele Darmkrebspatienten profitieren von einer Behandlung mit dem Angiogenese-Hemmer Bevacizumab (Avastin®). Es gibt aber auch Patienten, die nicht auf die Therapie ansprechen.

Die Europäische Union hat jetzt ein Projekt initiiert, das zum Ziel hat, Bevacizumab künftig nur noch zielgerichtet denjenigen Patienten mit Darmkrebs zu verabreichen, die tatsächlich einen Nutzen von der Therapie haben. Das Projekt „Angiopredict“ läuft über drei Jahre und wird in diesem Zeitraum mit insgesamt sechs Millionen Euro gefördert. Davon gehen rund 600.000 Euro an Professor Dr. Matthias Ebert von der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim, wie die Klinik jetzt mitteilte.

Es ist das Ziel einer „individualisierten Medizin“, jedem einzelnen Patienten möglichst schnell die für ihn am besten geeignete Therapie zukommen zu lassen. Dies spart Zeit, vermeidbare Nebenwirkungen sowie unnötige Kosten. Dazu sollen anhand von Biomarkern die Patienten herausgefiltert werden, die von einer Therapie profitieren. Das europaweite Forschungsprojekt Angiopredict hat zur Aufgabe, entsprechende Marker bei Darmkrebspatienten zu identifizieren. Gleichzeitig erhoffen sich die Wissenschaftler ein besseres Verständnis der Mechanismen dieser Erkrankung. 

Dazu untersuchen die Mannheimer Mediziner in einer klinischen Studie, die nach identischem Studienprotokoll in Deutschland und Irland durchgeführt wird, die Wirksamkeit von Bevacizumab in Kombination mit Chemotherapie bei Darmkrebspatienten. Parallel dazu werden Gewebe- und Blutproben gewonnen. Damit wollen die Mannheimer Wissenschaftler im Krebsgewebe epigenetische Biomarker identifizieren, die mit dem Nicht-Ansprechen auf die Therapie mit Bevacizumab korrelieren. 


Dr. Bettina Hellwig