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„Fit für 2018“ in Deutschland
Merck will betriebsbedingte Kündigungen vermeiden
Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck will bei dem vor wenigen Wochen angekündigten Sparprogramm betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland vermeiden. Der Betriebsratsvorsitzende und der Vorsitzende der Geschäftsleitung betonten, das geplante Programm zur Steigerung der Profitabilität so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.
Geschäftsleitung und der Konzernbetriebsrat hätten sich auf ein Eckpunktepapier geeinigt, das auf der Betriebsversammlung präsentiert wurde, und darlegt, wie betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden können, sagte Bezirksleiter Jürgen Glaser von der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie auf Anfrage. Dies sei ein „wichtiges Signal“ an die Belegschaft. Zu den Maßnahmen gehören ein freiwilliges Ausscheiden mit Zahlung einer „gut dotierten Prämie“ oder auch Altersteilzeit, sagte Glaser. Nicht geklärt sei dagegen, wie die Restrukturierung konkret aussehen soll.
„Wir gehen davon aus, dass aufgrund der vereinbarten Freiwilligenprogramme betriebsbedingte Kündigungen im Rahmen von „Fit für 2018“ in Deutschland vermieden werden können“, sagte der Merck-Sprecher. Sollten die Maßnahmen nicht ausreichen, um die Ziele des Effizienzsteigerungsprogramms zu erreichen, werde sich Merck mit den Arbeitnehmervertretern über das weitere Vorgehen verständigen.
Glaser hatte dem Management zuletzt eine Mitschuld an den jetzt anstehenden Kürzungen gegeben. Die Führung habe nach Zukäufen zu lange Doppelstrukturen zugelassen. Mehr als 4.000 Merck-Beschäftigte haben nach Aussage des Sprechers an der Veranstaltung teilgenommen. IG Bergbau, Chemie, Energie sprach von mehr als 5.000. Weltweit hat Merck mehr als 40.000 Beschäftigte, alleine in Darmstadt über 9.000.
Analysten rechnen bei Vorlage der Zahlen für die ersten drei Monate am 15. Mai mit weiteren Aussagen zum Sparprogramm. Details können erst in drei bis sechs Monaten veröffentlicht werden, hatte Finanzchef Matthias Zachert Anfang März erklärt. Das Programm soll alle Länder und Geschäftsbereiche umfassen. Merck soll nach den Rückschlägen in der Pharmasparte und der Konkurrenz im Geschäft mit Flüssigkristallen auf mehr Effizienz getrimmt werden. Frei werdende Ressourcen sollen in Wachstumsmärkte fließen. Beobachter rechnen mit Kostensenkungen im hohen dreistelligen Millionenbereich.
Darmstadt - 21.03.2012, 15:14 Uhr