Nach Millionenverlust

Neue Köpfe für Weleda

Schwäbisch-Gmünd - 26.03.2012, 17:31 Uhr


Angesichts von Millionenverlusten will der Hersteller von anthroposophischen Arzneimitteln und Naturkosmetik Weleda mit einem neuen Chef wieder gesunden. Auf einer außerordentlichen Generalversammlung wurde Ralph Heinisch zum 1. April als neuer Vorstandsvorsitzender bestellt.

Zugleich wurde der Verwaltungsrat auf Wunsch der Hauptaktionäre, der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Ita Wegman Klinik, neu bestellt. Dieser hat Paul Mackay, Vorstand am Goetheanum, zum neuen Präsidenten ernannt. Aus dem Gremium schied unter anderem der dm-Gründer Götz Werner aus, der dem Verwaltungsrat seit 1996 angehörte.

Verlassen wird Weleda zudem der bisherige Finanzvorstand (CFO) Patrick Kersting. Er werde zum 31. März im beiderseitigen Einvernehmen aus dem Unternehmen ausscheiden, hieß es. Bis zur Nachbesetzung der Position übernimmt Heinz Stübi (57), externer Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer, ad interim die Aufgabenbereiche des CFO.

Nach den vorläufigen Zahlen lag der Verlust der Weleda 2011 bei 10 Millionen Schweizer Franken (rund 8,3 Millionen Euro). Das war mehr als doppelt so viel wie 2010 mit rund 3,8 Millionen Euro. Der Umsatz blieb mit 307 Millionen Euro in etwa gleich. Endgültige Zahlen kündigte Weleda für den 1. Juni an. 

Nun hofft man auf den neuen CEO Heinisch. Er sei Restrukturierungs-Spezialist, hieß es aus dem Unternehmen. Er war zuletzt als Interimsvorstand beim Kunststoff-Unternehmen Frank plastic in Waldachtal (Kreis Freudenstadt) tätig. Zuvor war Heinisch Geschäftsführer des anthroposophisch orientierten Paracelsus-Krankenhauses in Bad Liebenzell 

Weleda hat ihren Hauptsitz bei Arlesheim nahe Basel in der Schweiz. Hauptproduktionsstätte ist Schwäbisch Gmünd. In Deutschland sind rund 780 der weltweit etwa 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Weleda sieht sich als führender Hersteller von zertifizierter Bio- und Naturkosmetik und Arzneimitteln für die anthroposophische Therapierichtung.


dpa/DAZ.online