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Krebserkrankungen
Hitzeschock-Protein-Inhibitoren verhindern Tumorwachstum
Wissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen und am Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften haben in Zusammenarbeit mit Forschern an der Stony Brook University (New York) einen molekularen Mechanismus identifiziert, mit dem sich eine Behandlungsstrategie gegen Krebs gezielt auf Tumorzellen ausrichten ließe.
Sie untersuchten eine neue Klasse von Wirkstoffen, Inhibitoren des Hitzeschock-Proteinkomplexes. Klinische Studien mit solchen Inhibitoren befinden sich bei verschiedenen malignen Erkrankungen in fortgeschrittenen Phasen der klinischen Entwicklung (II und III).
In Göttingen zeigte sich: Nach Gabe der Inhibitoren war im Tiermodell die Ausbreitung von Brustkrebs deutlich verringert. Offenbar spielt ein bestimmtes Genprodukt für die Regulation des Tumorwachstums eine kritische Rolle: Das Genprodukt "MIF" für "Macrophage migration inhibitory factor" wird durch den Hitzeschock-Komplex in der Tumorzelle stabilisiert und trägt so zum Überleben der Zelle bei. Diese Wechselwirkung verstärkt normalerweise den Krebs.
Die Forscher konnten zeigen, dass die Wechselwirkung erfolgreich durch kleinmolekulare Inhibitoren verhindert wurde. Noch muss aber untersucht werden, ob derselbe Ansatz auch bei Menschen funktioniert.
Literatur: Schulz, R., et al.: J. Exp. Med. 2012;209 275-289; Online: doi:10.1084/jem.20111117.
Göttingen - 30.03.2012, 10:00 Uhr