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Antihypertonika
Betablocker senken das Darmkrebsrisiko nicht
Seit Jahren haben Krebsforscher Hinweise darauf, dass Betablocker das Krebsrisiko beeinflussen können. Zum Welt-Hypertonietag am 17. Mai erscheint nun eine detaillierte Studie aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, die diese Hypothese für Darmkrebs widerlegt.
Die Theorie, dass Betablocker das Krebsrisiko senken könnten, stammt aus Laborversuchen, die zeigen, dass das Stresshormon Noradrenalin Wachstum und Verbreitung von Krebszellen fördert. Betablocker hemmen die Wirkung dieses Signalmoleküls.
Im Rahmen der „DACHS-Studie“ suchten Heidelberger Forscher nach Beweisen für einen solchen Zusammenhang. Zwischen 2003 und 2007 befragten sie in der Rhein-Neckar-Odenwald-Region 1.762 Darmkrebspatienten und 1.708 Menschen, die nicht an Krebs erkrankt waren. Die Forscher erfragten das Präparat und die Dauer der Einnahme, erkundigten sich nach medizinischen Hintergründen, nach Übergewicht und erfassten Lebensstilfaktoren wie Alkohol- und Zigarettenkonsum. Dabei fanden sie keinerlei Hinweise dafür, dass Betablocker das Darmkrebsrisiko senken, auch nicht bei langjähriger Einnahme. Auch für einzelne Präparate ließ sich keine Risikoreduktion nachweisen, ebenso wenig fanden die Forscher Zusammenhänge mit Tumoren in einzelnen anatomischen Abschnitten des Darms.
Literatur: Jansen, L., et al.: Cancer 2012; Online: doi:10.1002/cncr.26727
Heidelberg - 30.05.2012, 10:31 Uhr