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Verständlichkeitsstudie
Arzneimittelbeipackzettel relativ verständlich
Verbraucher halten Arzneimittelbeipackzettel für verständlicher als beispielsweise Produktinformationen von Versicherungen. Das zeigt eine repräsentative Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der ERGO-Versicherungsgruppe erstellt hat.
Es zeigte sich, dass es nicht allen Branchen gleich gut gelingt, wichtige Informationen verständlich darzustellen. Im Verständlichkeitsranking schnitten die Beipackzettel von Arzneimitteln am besten ab. 32 Prozent der Befragten gaben an, jeder könne sie verstehen, 44 Prozent meinen, nur wer sich schon damit beschäftigt habe, verstehe die Beipackzettel. 22 Prozent hingegen finden, sie seien nur für Experten verständlich. Wenig schmeichelhaft für den Auftraggeber: Produktinformationen von Versicherungen halten lediglich fünf Prozent der Verbraucher für verständlich. 65 meinen, nur wer sich damit auskenne, verstehe die Informationen. Und 31 Prozent gaben an, nur Experten könnten sie verstehen.
Auffällig ist auch, dass über die Hälfte der Befragten (53 %) annimmt, Informationen auf Versicherungsverträgen sollen gar nicht für jedermann verständlich sein. Nur 16 Prozent glauben dagegen, die Unterlagen ließen sich einfach nicht verständlicher beschreiben. Anders sieht dies bei den Arzneimittelbeipackzetteln aus. „Pharma-Unternehmen genießen dagegen einen Vertrauensbonus“, heißt es in der Studie: 46 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich Informationen im Beipackzettel von Arzneimitteln nicht einfacher beschreiben ließen. Nur 16 Prozent glauben, die Beipackzettel sollen nicht für jeden verständlich sein.
Nicht überrascht von den Ergebnissen zeigt sich der stellvertretende BPI-Hauptgeschäftsführer Norbert Gerbsch, schließlich setze sich die Pharmaindustrie seit langem für die gute Verständlichkeit von Beipackzetteln ein. Das Studienergebnis spreche also für eine gute Patientenorientierung der Hersteller. Trotzdem gibt er sich damit nicht zufrieden. Er appelliert, die Lesbarkeit müsse weiterhin verbessert werden, ohne dass wichtige Informationen verloren gehen. Fakt sei nämlich: "Der Beipackzettel ist und bleibt eine Gebrauchsanweisung für ein sensibles Produkt und kein Werbetext.“
Berlin - 21.06.2012, 14:40 Uhr