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plusminus-Beitrag
Kritik an Vitaminwerbung
Der plusminus-Beitrag am 20. Juni im Ersten unter der Überschrift „Panikmache mit Vitaminmangel" nahm die Vitaminwerbung, insbesondere von Orthomol, Eunova und Centrum kritisch unter die Lupe.
Orthomol schreibt beispielsweise: "Heutzutage wird es immer schwieriger, den Organismus mit den notwendigen Mikronährstoffen zu versorgen.“ Der Vitaminpillenhersteller Centrum warnt auf seiner Homepage vor einem „Mangel trotz Überfluss“. Ausgelöst auch durch den „Verlust von Vitaminen und Mineralien durch unreife Ernte, Transport und Lagerung.“ Und auf der Homepage der Vitaminpille Eunova kann der Verbraucher von „Versorgungslücken“ lesen.
Nach Auffassung des Fernsehmagazins fühlten sich die Verbraucher dadurch verunsichert. Sie fragten sich, ob Obst und Gemüse wirklich nicht mehr das enthielten, was für eine ausreichende Vitaminversorgung notwendig sei.
Im Fernsehbeitrag kam Prof. Bernhard Watzl, Max-Rubner-Institut, Karlsruhe, zu Wort: „Wir haben in den heutigen Obst- und Gemüsesorten ausreichend Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Es gibt keine Unterschiede zu früher. Wir haben heute im Gegenteil noch eine wesentlich bessere Analytik, um diese Stoffe zu quantifizieren und wir können sicher sagen, dass wir über Obst und Gemüse die entsprechenden, wertgebenden Inhaltsstoffe in ausreichender Menge bekommen können.“
Vitaminhersteller suggerierten dagegen eine Mangelversorgung an Vitaminen und Mineralstoffen in Deutschland Sie berufen sich dabei auf die Ergebnisse der zweiten Nationalen Verzehrstudie. Diese wurde am Max-Rubner-Institut erstellt, also bei Prof. Watzl. Diese Studie, erstellt am Max-Rubner-Institut bei Prof. Watzl, zeige deutlich, dass viele der Menschen, die unter der Vitamin-Empfehlung liegen, sie nur ganz knapp verfehlen. Prof. Watzl: „Die Studie des Max-Rubner-Instituts hat klar ergeben, dass für die meisten Nährstoffe eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung gegeben ist.“
Den Beitrag finden sie in der Mediathek des Ersten (hier klicken).
DAZ.online-Kurzkommentar: Das Problem sind vermutlich nicht die Lebensmittel als solche, wie der Beitrag auch zeigte. Sie enthalten in den meisten Fällen ausreichende Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen.
Das Problem liegt eher an den Menschen, die heute trotz eines guten Nahrungsmittelangebots nicht wissen, wie man sich ausgewogen und gut ernährt. Insofern könnten ab und an Vitaminpräparate vielleicht doch nützlich sein... Die Apotheke kann und sollte hier beraten.
Hamburg - 21.06.2012, 15:45 Uhr