Apotheken-Honorar

Becker: Der Kampf ist längst nicht zu Ende

Stuttgart - 14.09.2012, 11:40 Uhr


Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg und DAV-Vorsitzender, ist auch nach der Wendung in Sachen Apothekenhonorar nicht zufrieden: „Das Ergebnis der gestrigen Gespräche zwischen Vertretern der Apothekerschaft und dem Bundeswirtschaftsministerium kann uns nicht befriedigen“, erklärte er heute.

Neben der Erhöhung um 25 Cent pro verschreibungspflichtige Arzneimittelpackung soll nun eine pauschale Vergütung des Nacht- und Notdienstes in Höhe von voraussichtlich 200 Euro pro geleistetem Dienst gezahlt werden. „In der Summe liegen wir mit diesem Ergebnis weit weg von unseren begründeten und nachrechenbaren Forderungen“, so Becker. Die nun geplanten Maßnahmen stellen einen Wert von insgesamt etwa 300 Millionen Euro dar – die Apotheker hatten etwas mehr als das Doppelte gefordert.

„Auch mit einem Mehr von 25 Cent pro Packung sind wir im verschreibungspflichtigen Bereich weiterhin unterfinanziert“, so Becker weiter. Die gesonderte Vergütung des Nacht- und Notdienstes sieht er allerdings gerade für einen Flächenstaat wie Baden-Württemberg als einen „richtigen Schritt und eine sinnvolle strukturelle Maßnahme" an. Becker: „Die Politik steht mit dieser Maßnahme nun bei uns im Wort und muss einen schnellen Weg finden, diese Entscheidung bis zum Jahresende dingfest zu machen.“ Dass man nun an dieser Stelle steht, schreibt Becker nicht zuletzt den Protestmaßnahmen der Apotheker in den vergangenen Tagen zu.

Die in den nächsten Wochen anlaufenden Verhandlungen mit den Krankenkassen um Apothekenabschlag für das Jahr 2013 werde der Berufsstand mindestens genauso kritisch begleiten, wie bisher die Honorardiskussion. Becker: „Wir werden eine sehr deutliche Senkung unseres derzeitig zu zahlenden Zwangsabschlags fordern, die sich – soviel sei jetzt schon gesagt – auf Basis der Schiedsstellenentscheidung 2009 und 2010 begründen lässt.“ Der LAV-Präsident ist sicher: „Der Kampf des Berufsstandes nach einer gerechten und ausreichenden Gesamtfinanzierung ist längst nicht zu Ende.“


LAV/DAZ.online