Kommentar

Anträge der „Protestler“ abgelehnt – und trotzdem angekommen

12.10.2012, 10:26 Uhr


Sie waren auf dem diesjährigen Apothekertag mit Spannung erwartet worden: vier Anträge der – nennen wir sie – „Protestler“. Eine Gruppe von Apothekerinnen und Apotheker, die mit den jetzigen Strukturen der ABDA, Kammern und Verbände unzufrieden sind, weil nach ihrer Auffassung zu wenig Transparenz und Kommunikation „von oben nach unten“ herrscht.

Dr. Christoph Klotz, Ann-Katrin Kossendey, Thomas Luft, Dr. Ralf Schabik, Heiko Scholl, Katja Wrede – einige von ihnen waren noch nie auf einem Apothekertag dabei und brachten zum ersten Mal Anträge ein – ihnen war daran gelegen, mit ihren Anträgen die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker zum Nachdenken zu bewegen. Das dürfte ihnen gelungen sein.

Natürlich hätten sich die Antragsteller gefreut, wenn der eine oder andere Antrag angenommen worden wäre: zum Beispiel der Antrag, der einen neuen Namen für die ABDA forderte, der die Apothekerin und den Apotheker „der Basis“  miteinschließt, oder der Antrag, der darauf abzielte, dass die Versammlung der Delegierten als oberstes Organ über alle wichtigen Fragen entscheiden solle.

Aber von einem positiven Votum für solche Anträge konnte man, wenn man die Hauptversammlung und die bestehenden Strukturen kennt, nicht ausgehen. Es wäre eine Revolution gewesen. Was die „Protestler“ dieses Mal bewirkten, könnte allerdings eine Evolution einleiten. Letztlich dürfte das auch das unterstützenswerte Ziel von Frau Kossendey sein: in eine Diskussion eintreten, junge Leute für Berufspolitik begeistern und mehr Transparenz und Kommunikation wagen.
Immerhin: Das Podium behandelte die Anträge sachlich und korrekt, die etablierten Delegierten argumentierten ruhig und überlegt.

Und das Wichtigste: Bei der ABDA scheint – endlich – angekommen zu sein, dass sich in Zukunft etwas ändern muss. In dem Sinne, wie es der nominierte ABDA-Präsident Schmidt durchblicken ließ: Wir brauchen mehr Transparenz, mehr Kommunikation. Sein Schlusssatz zur Antragsberatung: „Wir haben verstanden. Gehen Sie davon aus.“ Seine Taten werden daran gemessen werden.


Peter Ditzel


Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

„BasisApotheker“ scheitern mit Antrag zur Änderung der DAT-Tagesordnung

Alles bleibt beim Alten

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch