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Diskussion um Thromboserisiko
EMA bewertet orale Kontrazeptiva als sicher
Die EMA weist in einer aktuellen Stellungnahme darauf hin, dass das Nutzen/Risiko-Verhältnis der kombinierten oralen Kontrazeptiva weiterhin als günstig eingeschätzt wird. Anlass ist eine Diskussion in Frankreich, wo über mögliche Gesundheitsschäden durch die Pille diskutiert wird.
Bisher werden in Frankreich die Verschreibungskosten für die Pille zu 100% erstattet. Ab April soll das für kombinierte orale Kontrazeptiva mit Gestagenen der dritten Generation (Gestoden, Drospirenon) nicht mehr gelten, da das Gesundheitsministerium die Gefahr von Gesundheitsschäden durch die Pille sieht. Hintergrund ist die Klage einer Frau, die drei Monate, nachdem sie mit der Einnahme der Pille Meliane® (0,02 mg Ethinylestradiol und 0,075 mg Gestoden) begonnen hat, einen Schlaganfall erlitten hat und seitdem behindert ist. Sie klagt gegen den Hersteller Bayer und die französische Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM, weil diese trotz des Vorsorgegrundsatzes nicht die Pille vom Markt genommen hat.
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA kommt nun nach einem update der Sicherheitsinformationen aus den europäischen Ländern zu dem Schluss, dass es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko venöser Thromboembolien im Zusammenhang mit der Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva gibt. Dass venöse Thromboembolien seltene Nebenwirkungen aller kombinierten orale Kontrazeptiva sind, ist bekannt. Das Risiko gilt als gering, das Nutzen/Risiko-Verhältnis der verfügbaren Kontrazeptiva wird weiterhin als günstig eingeschätzt. Bei der Verschreibung eines kombinierten oralen Verhütungsmittels sollten Kontraindikationen sowie bereits bekannte Risikofaktoren beachtet werden. Die EMA betont, dass es keinen Grund gibt, dass Frauen, die zurzeit kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, die Einnahme abbrechen.
Quelle: European Medicines Agency update on combined contraceptives. 11/01/2013
Stuttgart - 11.01.2013, 11:10 Uhr