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Fampyra-Lagerwertverluste
AVWL: Biogen Idec lässt Apotheken hängen
Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) fordert vom Arzneimittelhersteller Biogen Idec GmbH die Lagerwertverluste der Apotheken für sein Arzneimittel Fampyra zu übernehmen. Diese sind den Apotheken infolge des zwischen Biogen Idec und dem GKV-Spitzenverband vereinbarten Erstattungsbetrag nach § 130b SGB V entstanden.
Wie der AVWL mitteilt, wird der Erstattungsbetrag entgegen der bis dato üblichen Praxis seit dem 1. März nicht direkt zwischen Hersteller und Krankenkasse, sondern über alle Handelsstufen verrechnet. Hiervon seien die Apotheken aber erst wenige Tage zuvor – und zudem „in verwirrender Weise“ – durch Biogen Idec informiert worden. „Dies führte dazu, dass der Erstattungsbetrag der am Lager befindlichen und nicht bis zum 1. März abgegebenen Packungen faktisch zu Lasten der Apotheke und nicht – wie durch den Gesetzgeber vorgesehen – zu Lasten des Herstellers ging“, schreibt nun der AVWL an die Firma.
Tatsächlich schwelt der Streit bereits seit dem Frühjahr – im Februar hatte Biogen Idec erklärt, für einen möglichen Lagerwertverlust für die Zeit vor dem 1. März nicht aufzukommen. Zugleich signalisierte das Unternehmen den Apothekern Dialogbereitschaft. Offenbar ist man sich aber auch Monate später nicht näher gekommen.
Beim AVWL spricht man von einem schwer beschädigten Vertrauen. Biogen Idec verweigere sich als einziges Branchenunternehmen der Einsicht, dass die Apotheken über den Lagerwertverlust einen Nachteil erleiden, der vom Gesetzgeber gerade nicht gewollt war. „Wir haben Biogen Idec deshalb aufgefordert, die gesetzgeberische Entscheidung zu respektieren und durch eine entsprechende Entschädigung der betroffenen Apotheken auch zu befolgen“, so AVWL-Geschäftsführer Dr. Sebastian Schwintek.
Berlin - 02.08.2013, 15:35 Uhr