Biomarker unterstützen Strahlentherapie

Gelänge es, die Krebszellen mithilfe der Marker sicher zu orten, könnten sie mit leistungsstarken Bestrahlungsgeräten ins Visier genommen und „abgetötet“ werden. Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) könnte das Erkennen und Markieren von Tumorstammzellen die Krebsbehandlung in Zukunft grundlegend verändern.

Ein Modell, mit dem die Heterogenität der Tumorzellen erklärt wird, geht von einem grundlegenden Unterschied zwischen den Krebszellen aus. Zum unbegrenzten Wachstum tragen demnach im Wesentlichen nur einige wenige Stammzellen bei.

Um Tumorstammzellen von „normalen“ Krebszellen zu unterscheiden, nutzen die Forscher im Labor spezielle Antikörper, mit deren Hilfe sie die Eiweiße auf der Oberfläche der Tumorstammzellen markieren. Durch die Entwicklung solcher Biomarker wird es möglich, Krebszellen im Patienten aufzuspüren. Mithilfe der Positronen-Emissions-Tomografie oder auch der Kernspintomografie können die Biomarker und damit die Stammzellen sichtbar gemacht werden.

Daraus ergeben sich neue Perspektiven für die Strahlentherapie: Je genauer die Tumorstammzellen markiert werden können, desto zielsicherer können sie später angegriffen werden. Außerdem ist es möglich, die Strahlendosis innerhalb des Tumors zu variieren. Die derzeit verfügbaren Biomarker erkennen zwar die Stammzellen, die Unterscheidung von anderen Tumorzellen ist jedoch noch nicht sicher möglich. Ein Ziel der Forscher ist es, besser geeignete Biomarker zu entdecken.

Literatur:

Bütof, R., et al.: Review. Clinical perspectives of cancer stem cell research in radiation oncology. Radiotherapy and Oncology 2013, Online-Publikation 8. Juli 2013;

Peitzsch, C., et al.: Discovery of the cancer stem cell related determinants of radioresistance. Radiotherapy and Oncology 2013, Online-Publikation 3. Juli 2013.