Irmgard Klaff-Isselmann

Botendienste stärken statt Apothekenbusse zulassen

Berlin - 19.09.2013, 16:15 Uhr


Nachdem sich bereits der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ablehnend gegenüber Apothekenbussen geäußert hat, tut es ihm seine Parteikollegin, die Darmstädter Landtagsabgeordnete Irmgard Klaff-Isselmann, jetzt gleich: Die Idee sei nicht zu Ende gedacht, die Einführung führe zu einer Ausdünnung der Vor-Ort-Apotheken und stärke Online-Apotheken wie DocMorris.

„Sollte der Apothekenbus eingeführt werden, führt das zu einer weiteren Ausdünnung der ansässigen Apotheken“, erklärte Klaff-Isselmann. „Ich glaube nicht, dass das unser Ziel sein sollte.“ Letztlich führe das nur zu einer Stärkung von „Online-Apotheken wie DocMorris, die ja auch hinter der Idee eines Apothekenbusses stehen“. Stattdessen sollten den ansässigen Apotheken nach Meinung der Christdemokratin bessere Möglichkeiten an die Hand gegeben werden, um ihre eigenen Boten- und Bringdienste weiter und besser auszubauen.

Die Botendienste der Apotheker lieferten zwar auch in „abgelegene Ortschaften“. Als problematisch stuft Klaff-Isselmann allerdings die zunehmend dünner werdende ärztliche Versorgung auf dem Land ein, mit der auch der Wegfall von Apotheken einhergehe. Insoweit brauchen die bestehenden Apotheken ihrer Meinung nach mehr Unterstützung bei der Optimierung der bestehenden Botendienste.

Die Abgeordnete äußerte sich darüber hinaus zum Zwangsrabatt der Apotheker an die gesetzlichen Krankenkassen: Er solle auf seine Sinnhaftigkeit überprüft werden, denn die Reserven der Kassen und des Gesundheitsfonds seien im vergangenen Jahr auf 30 Milliarden Euro angestiegen – für Apotheken wiederum bedeute die Zwangsabgabe eine „immense“ Belastung. „Es wäre überlegenswert, aufgrund der hohen Rücklagen diesen Zwangsrabatt wieder zu streichen“, so Klaff-Isselmann.

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Juliane Ziegler


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