AMTS-Spezial

Metformin statt Insulin bei Gestationsdiabetes?

25.11.2013, 10:00 Uhr


Wird bei einer Schwangeren ein Gestationsdiabetes mellitus diagnostiziert, müssen unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden, um Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen sowie kindliche Fehlbildungen und Spätfolgen zu umgehen, die drohen, wenn der Gestationsdiabetes nicht behandelt wird.

In der Praxis zeigt sich aber häufig, dass die Prinzipien der intensivierten konventionellen Insulin-Therapie, mit deren Hilfe sich die Glucosetoleranzstörung effektiv in den Griff bekommen ließe, nicht auf Anhieb verstanden und über den gesamten Schwangerschaftsverlauf gelebt werden. Zwangsläufig entstehen anwendungsbezogene Probleme (z.B. Hypoglykämien), welche zu Unzufriedenheit aufseiten der Patientin führen, den Therapieerfolg schmälern und damit die Gesundheit der Schwangeren und ihres Nachkommen gefährden. Es darf auch nicht vergessen werden, dass Insulin zu den Hochrisikoarzneistoffen zählt. Manchen Schwangeren mag es auch an der Einsicht mangeln, sich für einen relativ kurzen Zeitraum den Herausforderungen einer Insulin-Therapie zu stellen.

Alternativen zur Insulin-Therapie gibt es derzeit zumindest in Deutschland keine. Hierzulande besteht für den Einsatz von Metformin in der Indikation Gestationsdiabetes mellitus (GDM) keine Zulassung. Es lohnt jedoch, das orale Antidiabetikum einem Vergleich mit der Insulin-Standardtherapie zu unterziehen, da vielversprechende Studienergebnisse vorliegen und es in vielen Ländern eine Behandlungsoption darstellt. Den Bedenken der potenziellen Auswirkungen von Metformin auf das ungeborene Leben steht eine komfortabel zu handhabende orale Einnahme gegenüber.

Mehr zum Einsatz von Metformin bei Gestationsdiabetes lesen Sie am aktuellen AMTS-Spezial (DAZ 2013; Nr. 47, S. 64)


DAZ.online/Dr. Verena Stahl


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