BVDAK-Vorsitzender Hartmann

„Die Schere geht weiter auseinander“

München - 12.02.2014, 13:39 Uhr


Der Rückgang der Anzahl von Apotheken ist nicht mehr zu übersehen. Der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen prognostizierte, dass auch 2014 wieder zahlreiche Apotheken vom Markt verschwinden werden. Die Schere zwischen wirtschaftlich prosperierenden Apotheken und solchen, die ein Vorsteuerergebnis von unter 50.000 Euro haben und zu den Verlierern gehören, werde weiter auseinandergehen, sagte er auf dem 6. Kooperationsgipfel des BVDAK.

Viele Apotheken, die wirtschaftlich erfolgreich sind, suchten sich eine Nische auf dem Markt. So sind z. B. rund 7000 Apotheken in der Heimversorgung engagiert und etwa 500 Apotheken auf dem Gebiet der Dermopharmazie tätig, etwa 100 Apotheken betreiben zusätzlich in nennenswertem Umfang eine Versandapotheke. Nach Ansicht Hartmanns wird diese Spezialisierung und Spreizung zunehmen.

Erschreckend waren für Hartmann Ergebnisse von Pseudo-Customer-Käufen in bayerischen Apotheken. Bei einer Untersuchung zum Thema Rezepturherstellung habe man festgestellt, dass 25 Prozent der getesteten Apotheken entweder eine Rezeptur nicht in der erforderlichen Qualität herstellten oder die Anfertigung einer Rezeptur sogar verweigerten.

Ende des vergangenen Jahres gab es in Deutschland nur noch rund 20.700 Apotheken. Von diesen waren 3963 Filialapotheken. Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, warum es noch keinen Bundesverband Deutscher Filialapotheken gebe, so Hartmann. Heute haben bereits 2161 Apotheken eine Filiale, 560 Apotheken zwei Filialen und 227 Apotheken sogar drei Filialen.


Peter Ditzel


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