Großbritannien

Eltern sollen Nebenwirkungen bei Kindern melden

Remagen - 20.03.2014, 08:29 Uhr


Nach einer Untersuchung der britischen Arzneimittel-Agentur MHRA sind ausgerechnet die als besonders aufgeklärt geltenden Hauptstädter an der Themse nicht gerade Top-level, wenn es um die Meldung von Arzneimittel-Nebenwirkungen bei ihren Kindern geht. Nur 69 Prozent der Londoner Eltern waren geneigt, den Arzt hierüber zu informieren, und lediglich 39 Prozent würden ihren Apotheker ansprechen. Die Eltern in Wales kamen hingegen auf Höchstwerte von 88 bzw. 59 Prozent.

Dabei waren gerade die Londoner Eltern mit 14 Prozent gegenüber 9 Prozent im Landesdurchschnitt am besten darüber informiert, dass sie solche Meldungen auch einfach und schnell über das  „Yellow Card Scheme“-Meldeportal der MHRA (www.mhra.gov.uk /Yellowcard) abgeben können. Das Yellow Card Scheme fungiert als Frühwarnsystem für bisher nicht bekannte Nebenwirkungen, bietet aber auch wertvolle Informationen über bekannte Risiken, Medikationsfehler, Off-label use und Missbrauchsfälle.

Die Untersuchung ist Teil einer Kampagne, mit der die MHRA die Berichterstattung durch Eltern und Betreuer verbessern will. Die Direktorin der Abteilung für Pharmakovigilanz und Risikomanagement bei der Agentur, June Rain, meint: „Nebenwirkungen bei Kindern zu identifizieren, kann viel schwieriger sein als bei Erwachsenen, und es ist einfacher, wenn man ein Kind gut kennt. Eltern und Betreuer sollten deshalb verstehen, welch wichtigen Beitrag gerade sie zur Arzneimittelsicherheit bei Kindern leisten können.“


Dr. Helga Blasius