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Versorgungsdaten zur „Pille danach“
Absatz in zehn Jahren verdoppelt
Welche Auswirkungen die Entscheidung des Gesundheitsministers, ellaOne® und die PiDaNa® in Deutschland freizugeben, in Zukunft haben wird, bleibt abzuwarten. IMS Health hat zurückgeblickt und sich mithilfe anonymisierter Markt- und Versorgungsdaten die Entwicklung in den letzten zehn Jahren angesehen: Bei einer Betrachtung des Apotheken-Absatzmarktes zeigt sich, dass die „Pille danach“ im Jahr 2013 mehr als doppelt so oft verordnet und verkauft wurde wie 2004.
Seit der Einführung von Ulipristal im Jahr 2009 ist hier allerdings ein deutliches Wachstum zu verzeichnen, wohingegen der Absatz von LNG seither abnimmt. Das wird insbesondere im Jahr 2013 deutlich: Im Vergleich zum Vorjahr wuchsen die Abgaben von Ulipristal-Packungen um 56,7 Prozent, solche mit LNG gingen um 15,6 Prozent zurück. Möglicherweise, so vermutet IMS, weil Ulipristal von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin und dem Berufsverband der Frauenärzte im Februar 2013 zur neuen Standardmethode für die Notfallkontrazeption erklärt wurde.
Der Trend der steigenden Abgabe von Notfallverhütungspräparaten spiegelt sich in der Analyse einer Stichprobe von gynäkologischen Praxen wider: Um Aussagen über das Verordnungsverhalten in den letzten Jahren treffen zu können, betrachtete IMS die Daten von 99 gynäkologische Praxen in Deutschland. Es zeigte sich, dass der Anteil der Praxen aus dieser Stichprobe, die die „Pillen danach“ verordnet haben, von 39 Prozent in 2004 auf 99 Prozent in 2013 stieg. Der Anteil der „Pille danach“-Nutzerinnen in den 99 Praxen stieg ebenfalls von 0,6 Prozent in 2004 (elf Patientinnen) bis 3,9 Prozent in 2013 (30 ). Darüber hinaus verweist IMS darauf, dass rund die Hälfte der Patientinnen die „Pille danach“-Verordnung zusätzlich zu anderen Verhütungsmitteln erhalten hatten.
Berlin - 12.01.2015, 14:50 Uhr