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Berlin - Der neue Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Detlef Weidemann, hat vom Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Dr. Herbert Rebscher, mehr Respekt vor der Arbeit der Apotheker eingefordert. Zudem wirft Weidemann Rebscher vor, durch Polemik eine Einigung über Nullretaxationen zu erschweren.
In einem offenen Brief an Rebscher schreibt Weidemann, „mit Verwunderung haben die Mitglieder des Hessischen Apothekerverbandes e.V. Ihre Äußerungen zu Nullretaxationen, der Honorierung der Apotheker und der Reimportquote zur Kenntnis genommen“. Der Apothekerberuf sei in der Bevölkerung hoch angesehen, so Weidemann. „Der Respekt vor dieser Leistung täte auch im Umgang zwischen Ihnen und uns gut. Wir vermissen ihn aber leider im täglichen Umgang mit Ihnen und Ihren Mitarbeitern, die größtenteils in ihrem Berufsleben noch nie einen kranken Menschen versorgt haben, aber sehr schnell und manchmal sehr anmaßend über andere urteilen, die dies tagtäglich mit Hingabe tun.“
Der Gesetzgeber habe der Selbstverwaltung aufgegeben, sich auch über die Frage der Nullretaxationen zu einigen. Weidemann: „Niemand sollte sich dem Verdacht aussetzen, durch Polemik von vornherein diese Einigung unmöglich machen zu wollen.“ Um diese sicherzustellen, „sollten wir als Partner zusammenarbeiten“.
Apotheker-Engagement würdigen
Seit Einführung der Rabattverträge habe die Gesetzliche Krankenversicherung Einsparungen von weit mehr als 8,3 Milliarden Euro erzielt. Dies habe nur erreicht werden können, weil die Apotheken die Vorgaben der Rabattverträge vorbildlich erfüllten. „Sie könnten dieses Engagement würdigen und als gute Grundlage nutzen, auch im Bereich Retaxationen partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. Stattdessen nutzen Sie jede sich bietende Möglichkeit, das Instrument der Nullretaxationen mit haltlosen Vergleichen zu rechtfertigen“, so Weidemann. Den hessischen Apotheken entstünden durch überzogenes Vorgehen finanzielle Schäden in beträchtlicher Höhe. Dabei lägen oftmals schlichte Formfehler vor, die sich im Rahmen einer funktionierenden Zusammenarbeit unzweifelhaft beheben ließen.
Als „Fastnachtsscherz werten wir, dass Sie es für hilfreich erachten, den Apothekern pädagogische Unterstützung zukommen zu lassen in Form der Reimportquote“, so Weidemann weiter. Aus HAV-Sicht gelte hier: Die Quote entbehre mittlerweile jeder sachlichen Grundlage, erschwere aber die Versorgung Ihrer Versicherten, ohne dass diese Leistung anerkannt werde.
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