12. SEMPORA-STUDIE ZUM APOTHEKENMARKT

Nur geringes Interesse an Serviceangeboten

29.04.2015, 11:45 Uhr

Beratungsangebote in Apotehken werden offenbar nur wenig genutzt. (Foto: Sket)

Beratungsangebote in Apotehken werden offenbar nur wenig genutzt. (Foto: Sket)


Berlin - Viele Apotheken versuchen, sich durch besondere Beratungs- und Serviceangebote im Wettbewerb abzuheben und damit Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Auch Marketingexperten empfehlen häufig, solche Dienstleistungen zu entwickeln. Nur: Von den Apothekenkunden werden diese Angebote offenbar wenig geschätzt und so gut wie nicht angenommen. Dies jedenfalls ist ein Ergebnis der 12. Sempora-Apotheken-Studie.

Die Inanspruchnahme von Zusatzleistungen in Apotheken ist zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, liegt aber immer noch auf sehr niedrigem Niveau, heißt es in der Studie. Konkret abgefragt wurden bei 560 Apothekenkunden Angebote wie Gesundheitsberatung oder Rauchentwöhnung. Gesundheitsberatung, Homöopathie und alternative Medizin, Lieferservice nach Hause, Beratung zu pflanzlichen Arzneimitteln, Dermatologie, Kosmetik und Hautpflege wurden danach nur selten nachgefragt. Die Antwortalternativen „Gelegentlich“, „Häufig“ und „Sehr Häufig“ wurde überhaupt nicht angekreuzt. „Nie“ bis „Selten“ wurde Beratung zu den Gebieten „Geistige Fitness“, Ernährung, Wellness und Fitness, Raucherentwöhnung und „Kinderwunsch“ angekreuzt.

Freundlichkeit punktet

Wichtig sind den Apothekenkunden dagegen anderer Aspekte: 96 Prozent ist die Freundlichkeit des Apothekenpersonals am wichtigsten. Fachkundigkeit und Diskretion in der Offizin folgen mit geringem Abstand. Kurze Wartezeiten und ein großes Sortiment sind für die Kunden ebenfalls wichtige Kriterien.

Beim Kauf eines OTC-Arzneimittels verlassen sich 82 Prozent der Kunden auf den Rat ihres Arztes. Falls Alternativen bestehen, wollen aber immerhin 86 Prozent das preisgünstigste Arzneimittel kaufen. Bei der Auswahl verlassen sich 76 Prozent auf den Rat des Apothekers. Das ist auch ein Hinweis auf die Preissensibilität der Kunden.

Neuen elektronischen Informations- und Kommunikationsformen stehen die Kunden offen gegenüber. So können sich 83 Prozent der Befragten vorstellen, ihre Arzneimittel auch online oder per Telefon zu bestellen. 66 Prozent wünschen sich lokale Preisvergleichsmöglichkeiten und Standortanzeigen im Internet.

77 Prozent stehen dem elektronischen Rezept positiv gegenüber. Das erspare unnötige Ressourcenverschwendung. 61 Prozent würden das elektronische Rezept gerne selbst nutzen. Ein Drittel hält das allerdings für zu unsicher.


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