Schweiz

Billige Arzneimittel gefährden die Versorgung

Berlin - 17.06.2016, 11:10 Uhr

Auch die WHO hat das Thema auf der Agenda. (Foto: screenshot / daz.online)

Auch die WHO hat das Thema auf der Agenda. (Foto: screenshot / daz.online)


Lieferengpässe sind ein globales Problem

Die WHO hat sich dem Thema „drug shortage“ ebenfalls gewidmet. Das zeigt: es ist ein globales Problem. Neben vielen anderen Ursachen, wie Fabrikschließungen durch Behörden, Marktversagen, ungenügende Beherrschung der Nachfragezyklen, schlechte Beschaffungspraktiken, nennt  sie auch niedrige Preise.Sie zwängen die Hersteller zur Aufgabe  beziehungsweise trieben sie dorthin, wo mehr Geld zu verdienen ist, heißt es. Es wird die Idee aufgebracht, Mindestpreise festzulegen, „um sicherzustellen, dass eine realistische Produktion aufrechterhalten werden kann".

Ein Vorschlag der auf den ersten Blick paradox wirkt. In vielen Ländern dreht sich die Diskussion derzeit um explodierende Preise und wie man die steigenden Gesundheitskosten in den Griff bekommt. Sähe man allerdings genauer hin, heißt es in dem Zeit.online-Beitrag, zeige sich: da sich mit vielen Standardmitteln, wie Blutdrucksenker oder gängige Antibiotika, kein Gewinn mehr erzielen ließe, hätten die Hersteller kein Interesse. Sie konzentrierten sich auf Spezialgebiete, heißt es.

Ein Krankenhausapotheker meint, dass es manchmal einfach der Umstand sie, dass den verantwortlichen Personen das Bewusstsein fehle, dass sie nicht „Socken oder Bratwürste vertreiben, sondern Arzneimittel, auf die Menschen angewiesen sind."

Ein anderer gibt zu bedenken, dass es kaum eine Rolle spiele, ob gewisse Antibiotika-Ampullen nun 4 oder 5 Franken kosten. Wichtig sei die sichere Verfügbarkeit.



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