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- Russische Biocad verklagt...
Die Pharmafirma Biocad beschuldigt den Pharmakonzern Roche, die Preise für einige Krebsarzneien auf dem russischen Markt künstlich niedrig zu halten. Damit solle die Vermarktung von Biosimilars verhindert werden. Das russische Unternehmen zieht nun weitreichende Konsequenzen.
Wörtlich teilte Biocad zu dem Zwist mit Roche mit: „Roche und Genentech betreiben in Russland eine räuberische Preispolitik, indem sie die betreffenden Arzneimittel zu verlustreichen Preisen verkaufen. Dies hat zum Ziel, Biocad zu zerstören und den Zugang von Biocads preiswerten Biosimilars zum US-Markt zu verhindern.“ Den Angaben nach verkauft Roche 100 Milligramm von Avastin an seinen russischen Vertriebspartner 20 Prozent unter dem offiziellen Preis. Nach Informationen des US-Infodiensts Pharmalot sei Avastin in Russland derzeit sogar fünfmal billiger als in den USA, während Herceptin und Rituxan in Russland nur rund ein Viertel des US-Preises kosteten. Eine Genentech-Sprecherin teilte Pharmalot mit, dass man zu gerichtsanhängigen Verfahren keine Auskünfte erteile.
Roche faktisch ausgeschlossen
Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Unternehmen hat nach Angaben des Mediums „National Law Review“ eine Vorgeschichte. Nachdem Biocad 2014 in Russland sein Rituxan-Biosimilar namens AcellBia auf den Markt gebracht habe, habe das Unternehmen vom Staat einen 240-Millionen-Dollar-Auftrag zur Versorgung mit dem Arzneimittel erhalten. Damit sei Roche faktisch vom russischen Markt ausgeschlossen worden.
Im Jahr 2015 wiederum habe Roche Klage gegen Biocad wegen der angeblichen Verletzung eines Anwendungspatentes eingereicht. Das Gericht habe damals jedoch keinen Patentverstoß feststellen können.
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