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Immer mehr Patentabläufe
Ein weiterer Hintergrund für den Streit dürfte sein, dass zunehmend biopharmazeutisch hergestellte Arzneimittel aus dem Patent fallen und damit der Weg frei wird für preiswertere Biosimilars. So teilte der Verband Pro Generika mit, dass 2015 mit einem Umsatzvolumen von 1,34 Milliarden Euro mehr biopharmazeutisch als chemisch hergestellte Arzneimittel aus dem Patent gelaufen sind. Nach Angaben der Marktforscher des IMS Institute for Informatics haben sich die Ausgaben für biopharmazeutische Arzneimittel seit 2010 auf mehr als 128 Millionen Dollar im vergangenen Jahr verdoppelt. Laut Hochrechnungen könnten Biosimilars dazu beitragen, dass die europäischen und US-amerikanischen Gesundheitssysteme im Jahr 2020 Kosten in Höhe von 50 bis 110 Milliarden Dollar einsparen. Biosimilars kosten im Schnitt zehn bis 30 Prozent weniger als die originalen Biopharmazeutika. Allerdings erhöhen die Hersteller der Originale nicht selten deren Preise vor Patentablauf, um einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen.
Vor diesem Hintergrund nehmen auch die Auseinandersetzungen zwischen Originalherstellern und Biosimilar-Wettbewerbern zu. Im vergangenen Jahr versuchte AbbVie bei der US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung eines Biosimilars für seinen Top-Seller Humira zu verzögern.
Außerdem setzte sich der Pharmakonzern bei der europäischen Behörde EMA dafür ein, die Veröffentlichung von klinischen Daten zu unterbinden. Währenddessen kämpfen Amgen und Sandoz, die Generikasparte von Novartis, um die Interpretation eines US-Gesetzes, wonach der Originalhersteller 180 Tage vor Markteinführung eines Biosimilars informiert werden müsse.
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