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Im Notdienst nicht die Tür aufmachen
Weil die Ermittlungen in den ersten Wochen zwar ein paar Hinweise ergaben, aber zu keinem konkreten Ergebnis führten, veröffentlichte die Polizei am gestrigen Dienstag eine Pressemitteilung sowie das Fahndungsfoto der beiden Täter. Als Diebesgut sind dort angegeben: „8.000 Euro Bargeld, zwei Päckchen Sildenafil.“ In der Mitteilung schildert die Polizei den Tatablauf. Dort heißt es: „Als die Tür offen war, trat der zuvor abseits stehende männliche Täter unter Vorhalt einer Pistole hinter der Frau in die Apotheke ein. Der männliche Täter habe sofort Bargeld gefordert. Weiter drohte er dem Apotheker, dass er seinen Forderungen nachkommen solle, wenn er gesund bleiben möchte.“
Und weiter: „Der Täter steckte das Diebesgut in eine Plastiktüte mit Apothekensymbol. Nachdem der männliche Täter noch zwei Päckchen Potenzmittel verlangte, verließen beide Täter zu Fuß den Tatort.“ Die Beamten suchen nun nach folgenden Tätern und hoffen auf Rückmeldungen aus der Bevölkerung: „Ein Mann, ca. 190-195 cm groß, korpulent, trug schwarze Mütze, einen schwarzen Schal und schwarze Handschuhe. Er trug eine rote Winterjacke und Bluejeans. Die Person hat hochdeutsch gesprochen. Und eine Frau, ca. 30-40 Jahre, ca. 150-165 cm, mittlere Statur, trug schwarze Mütze, schwarzen Schal, schwarze Handschuhe, Bluejeans und schwarze Jacke.“
Drei Empfehlungen an Apotheker-Kollegen
Ziate hat den Schock gut überstanden. Weil er bereitwillig die Tür geöffnet habe, erwarte er nicht, dass die Versicherung ihm den Schaden erstatte. Noch habe sich die Versicherung aber nicht entschieden, sagt der Pharmazeut. Wichtig sind ihm aber die Erkenntnisse, die er aus der Tatnacht mitnimmt und gerne an seine Apotheker-Kollegen weitergeben möchte: „Erstens möchte ich empfehlen, dass man in einer solchen Situation immer den Forderungen nachkommt und das Geld abgibt. Was bringt einem das Geld, wenn man angeschossen im Krankenhaus liegt“, erklärt Ziate, der zwei kleine Töchter hat.
„Zweitens habe ich gelernt, dass ich im Notdienst nie wieder die Tür aufmachen werde.“ Seine Entscheidung, die Menschen während der Nächte in die Offizin zu lassen, erklärt der Apotheker so: „Für uns Apotheker ist es eine innere Freude, wenn wir Menschen helfen können. Wenn wir hören, dass ein Kind ein Inhalationsgerät braucht, setzt unser Apotheker-Instinkt ein: Wir wollen helfen!“ Man solle sich diesen Instinkt bewahren, sagt Ziate. Aber: „Machen Sie die Tür im Notdienst nie auf!“
Ziates dritte Empfehlung klingt für viele Apotheker zunächst etwas seltsam. Ihm habe sie aber das Leben gerettet. „Mein erster Chef hier in Deutschland sagte mir: ‚Wenn du irgendwann deine Apotheke hast, lass‘ immer etwas Bargeld in der Apotheke!‘ Mein alter Chef lag damit absolut richtig. Nur weil ich so viel Bargeld in der Offizin hatte, konnte ich verhindern, dass der Täter durchdreht und noch aggressiver wird.“
6 Kommentare
Geldbeschaffung via APOTHEKE
von Heiko Barz am 28.07.2016 um 10:12 Uhr
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AW: Schißwaffen
von Heiko Barz am 28.07.2016 um 10:17 Uhr
AW: Geldbeschaffung via APOTHEKE
von Heiko Barz II. am 11.01.2017 um 10:42 Uhr
Überfall im Notdienst
von Dr. Albrecht Emmerich am 28.07.2016 um 9:30 Uhr
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Vorbeugung
von Dr. Arnulf Diesel am 28.07.2016 um 8:45 Uhr
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Apotheke überfallen
von Alexander Zeitler am 28.07.2016 um 3:17 Uhr
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